Eissport in Geretsried:Training im Sommer wird teuer

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Die Energiepreise explodieren, und der ESC Geretsried bangt um seinen Eissport. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Stadtrat will das Eisstadion für die "River Rats" nur noch von November bis März vollständig finanzieren. Fürs restliche Jahr soll es einen Stufenplan geben.

Von Marie Heßlinger, Geretsried

Mit 235 000 Euro könnte die Stadt Geretsried ihre "River Rats" im kommenden Jahr fördern. Eigentlich eine Menge Geld. Doch das bedeutet: Bloß von November bis März deckt die Stadt den Betrieb der Eissporthalle zu hundert Prozent. Für jede weitere Trainingsstunde muss der Eishockeyverein in stufenweisen Anteilen selbst aufkommen.

Die Finanzierung des Eishockeyvereins hat den Stadtrat schon in vergangenen Sitzungen zu Diskussionen veranlasst. Angesichts explodierender Energiepreise hatte der Verein um einen höheren Zuschuss gebeten: Da sich die Betriebskosten in diesem Jahr fast verdreifacht hätten, bat er um 323 000 Euro statt wie zuvor 120 000 Euro jährlich.

Die engergieaufwendige Trainingssaison in der Eishalle beginnt im August jedes Jahres. Ob das jedoch der Bevölkerung und anderen Vereinen vermittelbar sei, hatten einige Stadträte in Anbetracht von Geldengpässen infrage gestellt. Nun hat der Haupt- und Finanzausschuss darüber beraten.

950 Trainingsstunden könnte die Stadt Geretsried, geht es nach dem Haupt- und Finanzausschuss, für den Eissportverein übernehmen. Das deckt den Betrieb der Eissporthalle in den Monaten November bis März. Für eine Ausdehnung auf weitere Stunden käme ein Stufenplan zum Einsatz.

50 Prozent der Betriebskosten müsste der Verein übernehmen, wenn er die 950. Stunde in der Eishalle übersteigt. Dieser Anteil gilt bis zu einem Maximum von 1200 Trainingsstunden. Ab dann zahlt der Verein 75 Prozent bis zur 1600. Stunde. Für jede weitere Stunde muss der Verein die Kosten dann zu hundert Prozent selbst übernehmen. Die Stadt könnte für diesen Stufenplan in ihrem Haushalt ein Maximalbudget von 235 000 Euro einplanen.

Thomas Ranft, Präsident des Vereins, zeigt im Dezember 2019 die Halle mit ihrem neuen Dach. (Foto: Hartmut Pöstges)

Thomas Ranft, Präsident des Eissport-Verbands, wollte sich am Mittwoch noch nicht zu dem Stufenplan äußern, sondern zunächst prüfen, was dieser für den Verein bedeute. "Dass wir unsere laufende Runde zu Ende spielen können, das ist, wie ich das so höre, gedeckt", sagt er. Im Februar und März stehen voraussichtlich Spiele des Vereins an. Für die kommende Saison im Jahr 2023 gebe es dann vielleicht, wie schon während Corona, die Option, den Spielplan zu kürzen, sagt Ranft. Der Präsident hofft zudem auf Unterstützung vom Freistaat. Vom Deutschen Eishockey-Verband, sagt Ranft, hätte er sich mehr Unterstützung erhofft. Der Stadt jedoch sei er dankbar, auch für die millionenschwere Finanzierung des neuen Daches auf der Eishalle. "Das ist sehr bemerkens- und bewundernswert."

Im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Stufenplan mit neun zu zwei Stimmen angenommen. Über den Haushaltsplan wird der Stadtrat am 29. November abstimmen.

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