Der Energiepark steht kurz vor der Fertigstellung und werde voraussichtlich im ersten Quartal 2024 ans Netz gehen, teilt Stefan Fußeder mit, der als Projektentwickler für die Münchner Solar-Firma Vispiron arbeitet. In Egling entstehen 6,6 Hektar Photovoltaik-Fläche mit einer Leistung von 6,1 Megawatt. Es gehören außerdem sechs Ladepunkte für Elektroautos und fünf Zwischenspeicher zur Anlage. Letztere fangen Spitzen in der Erzeugung auf und können diese für einige Stunden bunkern, um sie nach und nach ins Netz abzugeben.
Für den Abschluss sämtlicher Verträge gründete sich eine Betreibergesellschaft, an der hauptsächlich Vispiron und zu kleinen Teilen die Grundstückseigentümer beteiligt sind. Die Kosten für den Energiepark liegen laut Fußeder im mittleren einstelligen Millionenbereich. Finanziert wird sie über 25 bis 30 Prozent Eigenkapital der Betreibergesellschaft und einen Bankkredit. Die Gemeinde Egling ist finanziell nicht am Projekt beteiligt. Bürgerinnen und Bürger können die Anlage jedoch über ein Nachrangdarlehen mitfinanzieren.
Großes Interesse an Projekt
Bei einer Informationsveranstaltung Ende Oktober hätten mehr als 100 Eglinger ihr Interesse bekundet, sagt Bürgermeister Hubert Oberhauser. Bis zu 10 000 Euro können Einwohner der Gemeinde Egling an die Betreiberfirma verleihen. Jährlich erhält der Geber einen Anteil zurück - plus vier bis fünf Prozent Zinsen. Die Laufzeit des Darlehns beträgt sieben Jahre. Die Bürgerbeteiligung starte so spät im Projektverlauf, weil dann das Risiko eines Scheiterns geringer sei, betont Projektentwickler Fußeder. Momentan läuft das Genehmigungsverfahren der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), weshalb Fußeder keine genaueren Informationen preisgeben möchte. Interessierte können sich an die Firma Vispiron wenden. Eine Öffnung des Nachrangdarlehens für übrige Bewohner des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen sei nicht vorgesehen, weil das Eglinger Interesse am Projekt so hoch sei, erklärt Bürgermeister Oberhauser.
Bei weiteren geplanten Solarprojekten in Königsdorf und Wolfratshausen ist ebenfalls eine Bürgerbeteiligung geplant. Mehr Details wollen die Verantwortlichen jedoch erst herausgeben, wenn der Planungsstand weiter fortgeschritten ist.