Kochel am See:Eiskletterer stürzt am Jochberg ab

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Im Januar rettete die Bergwacht Kochel einen abgestürzten Eiskletterer am Jochberg. (Foto: Bergwacht Kochel)

Mit Hubschrauber und vielen Rettungskräften hatte die Kochler Bergwacht einen aufwendigen Einsatz.

Claudia Koestler, Kochel am See

Der Absturz eines Eiskletterers an der Nordwand des Jochbergs hat zu einem Großeinsatz der Bergwacht inklusive Luftrettung geführt. Wie die Retter der Kochler Bergwacht mitteilen, war der etwa 40 Jahre alte Eiskletterer aus dem Raum Nürnberg alleine unterwegs, als er im oberen Drittel der Route am sogenannten ersten Gully im rechten Wandteil an einem Eisfall etwa zehn Meter in die Tiefe stürzte. Beim Aufprall zersprang sein Helm und er verletzte sich an Schulter und Rücken, was zu starken Schmerzen führte. Mit Hilfe einer Handy-Koordinaten-Übermittlung konnte die Bergwacht den Mann lokalisieren und gemeinsam mit der Eiskletterer-Unterstützungsgruppe machte sich die Mannschaft auf den Weg zum Verletzten. Parallel wurde der Rettungshubschrauber mit Winde und einem Notarzt hinzugerufen. Zwei Eiskletterer der Bergwacht-Unterstützungsgruppe waren ebenfalls an Bord des Helikopters und wurden per Seilwinde beim Verletzten abgesetzt. Die Einsatzkräfte sicherten mit Bohrhaken und Seilgeländer den Unfallort, bevor der Notarzt und weitere Retter abgeseilt wurden, um den Verletzten zu versorgen. Der Eiskletterer wurde in einen Bergesack gebettet, mit der Winde vom Hubschrauber aus der Wand geborgen und anschließend in das Unfallkrankenhaus Murnau geflogen. Der Helikopter flog im Nachgang auch die Bergwacht-Einsatzkräfte aus der Wand und zurück ins Tal.

Die Kochler Retter ziehen im Nachgang eine positive Bilanz des Einsatzes: Der Ablauf habe reibungslos funktioniert und die Zusammenarbeit zwischen Bergwacht und Luftrettungspartnern sei sehr gut gelaufen. Dass dem Eiskletterer nach seinem Unfall so schnell geholfen werden konnte, habe aber auch am Flugwetter gelegen: "Terrestrische Bergungen ohne Hubschrauber können in diesem Gelände sehr aufwendig werden", erklärt Bereitschaftsleiter Toni Geiger. Das bedeute viele Einsatzkräfte, Material, lange Seile und ein intensives Risikomanagement für die Einsatzkräfte.

© SZ vom 27.01.2022 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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