Elektromobilität:Bad Heilbrunn bietet Carsharing mit E-Autos

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Eine der Ladesäulen befindet sich auf dem Parkplatz Kräuterpark. Bürgermeister Thomas Gründl, Geschäftsführer Alois Moser, Gabi Hutter (beide Autohaus Ortner) und Klaus Hochwind, Leiter Vertrieb der 17er-Oberlandenergie) (von links) begutachten sie. (Foto: Klaus Schieder/oh)

Nutzer können Fahrzeuge auf den Parkplätzen am Kräuterpark und am Friedhof buchen. Kooperationspartner sind die 17er- Oberlandenergie und das Autohaus Ortner.

Von Klaus Schieder, Bad Heilbrunn

Thomas Gründl ärgert sich. Auf dem Parkplatz am Kräuterpark hat sich jemand mit seinem Verbrennerauto direkt vor die neue Ladesäule gestellt - auf eine jener beiden Stellflächen, die fürs Carsharing mit Elektroautos reserviert sind. Der Bürgermeister von Bad Heilbrunn will die Kommunale Verkehrsüberwachung engagieren, damit dies nicht noch einmal passiert. Denn "das geht nicht", sagt er. So werde man "die Leute animieren, hier nicht zu parken". Eine zweite Ladesäule mit zwei Stellplätzen befindet sich auf dem Parkplatz am Friedhof. "Bad Heilbrunn rückt damit elektromäßig ein Stück weit voran, das ist uns ganz wichtig."

Das Carsharing mit E-Autos organisieren die 17er-Oberlandenergie GmbH und das Autohaus Ortner, das seine Standorte in Starnberg, Murnau, Weilheim und Peißenberg hat. Derzeit habe man 27 E-Autos fürs Carsharing im Oberland im Einsatz, berichtet Alois Moser, Geschäftsführer des Autohauses. Ziel sei es, in jeder Gemeinde ein solches Fahrzeug stehen zu haben. Das Angebot gibt es seit fast zwei Jahren. "Die Autos werden dort, wo sie stehen, intensiv genutzt, das läuft grundsätzlich gut", so Moser. In Bad Heilbrunn dürfte dies nicht anders sein, ist sich Bürgermeister Gründl sicher. Er verweist auf die nahe am Kräuterpark gelegene Fachklinik. Der Standort sei damit fürs Carsharing "gut ausgesucht", sagt er.

Das Ausleihen funktioniert über eine App

Wie das Ausleihen eines E-Autos funktioniert, erläutert Klaus Hochwind. Dafür gebe es die App "MOQO", sagt der Leiter Vertrieb der 17er-Oberlandenergie. Nach dem Herunterladen könne der Nutzer sich kostenlos registrieren, seinen Führerschein validieren und seine Buchung mit Datum und Zeitraum eingeben. Mit dem Button "Fahrzeug öffnen" kann er einsteigen und sich den Autoschlüssel aus dem Handschuhfach holen. Über einen QR-Code, der am Seitenfenster des Fahrzeuges angebracht ist, lässt sich die Bedienungsanleitung auch aufs Smartphone laden.

Zur Verfügung stehen drei unterschiedlich große E-Auto-Modelle; Kleinwagen, Mittelklasse, große Limousine. Der Preis beträgt 7,90 Euro pro Stunde, inklusive 20 Kilometer. Der Tagestarif beläuft sich auf 69 Euro. "Es zählt nur die Nutzung, die man wirklich hatte", sagt Hochwind. Die Abrechnung erfolgt online, bei der Registrierung muss der Nutzer auch seine Bankdaten hinterlegen. Die Reichweite der E-Autos beziffert Hochwind auf rund 300 Kilometer im Winter, ansonsten auf 450, bei normalem Fahrverhalten. Das Angebot ist stationsbasiert: Das E-Auto muss dorthin zurückgebracht werden, wo man es abgeholt hat.

Die Fahrzeuge werden Moser zufolge alle zwei, drei Wochen gereinigt. Beschädigte Autos würden umgehend ausgetauscht. Wichtig sei, dass die Gemeinde hinter dem Projekt stehe, "sonst wird das wirklich schwierig", meint der Geschäftsführer. Bad Heilbrunn zahlt dafür 8000 Euro aus seinem Haushalt. 36 000 Euro hat Hans Keller, Geschäftsführer der Gemeinde, aus einem Förderprogramm der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen organisiert.

www.eoberland.moqo.de/

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