Brennholz sei im Großraum München ausverkauft, hieß es voriges Jahr vor dem Beginn des Winters. Angesichts stark gestiegener Gas- und Ölpreise setzten viele Haus- und Wohnungsbesitzer damals wieder auf mit Holz befeuerte Kamine und Öfen. Das Naturmaterial wurde knapp und teuer. Wie hat sich die Situation nun zum Frühlingsanfang entwickelt? Der Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung (WBV) Wolfratshausen, Johann Killer aus Sauerlach, warnt davor, in Panik zu verfallen, und erklärt, warum sich mit der Angst auch Geld verdienen lässt.
SZ: Herr Killer, der Winter geht zu Ende, der Frühling steht vor der Tür. Ist Brennholz immer noch Mangelware?
Johann Killer: Die Leute haben sich sehr gut bevorratet. Das hat einen Boom auf dem Markt ausgelöst. Der Einschlag hat stattgefunden. Inzwischen hat sich die Marktlage aber entspannt. Das Brennholz wird für die nächste Heizperiode aufbereitet. Momentan gibt es einen Preisrückgang.
Muss sich denn niemand Sorgen machen, dass sich die Situation aus dem Vorjahr womöglich wiederholt?
Wir sollten nicht übertreiben und Ruhe bewahren. Die Hysterie ist unverständlich. Mit der Angst wird auch Geld verdient. Im Werk waren etwa Holzpellets im vergangenen Jahr nie knapp. Bloß der Handel hat sie durch Einlagerung verknappt. Wenn einer Nerven bewahrt hat, hat er später günstig einkaufen können.
Wie haben sich denn die Preise entwickelt?
Die sind grob geschätzt um etwa zehn Prozent gefallen. Ein Ster (entspricht einem Kubikmeter geschichteter Holzscheite, Anm. d. Red.) ofenfertiges, vorgetrocknetes Hartholz kostet derzeit 180 bis 190 Euro, Weichholz 140, 150 Euro. Die Frachtkosten kommen oben darauf. So kann man sich eindecken.
Sollten die Kunden also am besten jetzt schon für die nächste Heizperiode Brennholz einkaufen?
Wenn sie jetzt Kontakt aufnehmen, ist das nicht schlecht. Dafür kann sich jeder bei Händlern online umschauen. Die WBV Wolfratshausen vermittelt aber auch Kontakte. Entweder lässt der Kunde sich das Holz schon liefern, um es einzulagern, oder er bestellt vor. Das Schwundmaß sollte aber berücksichtigt werden. Das Holz verliert so um die fünf Prozent Volumen, bis es ganz austrocknet. Wer so vorgeht, kann ungestört in Urlaub gehen.