Bildung und Freizeit für Heranwachsende:Wertebotschafter für die Entwicklung junger Menschen

Lesezeit: 2 min

Markus Ludwig will sich für eine weiterhin hohe Qualität der Bildungsstätte einsetzen. (Foto: Christoph Bamberger/oh)

Frischer Wind in Königsdorf: Markus Ludwig ist der neue Vorstandsvorsitzende der Jugendsiedlung Hochland. Er löst seinen langjährigen Vorgänger Klaus Schultz ab und hat sich viel vorgenommen.

Von Lorenz Szimhardt, Königsdorf

Markus Ludwig ist der neue Vorstandsvorsitzende der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf. Damit tritt er in die großen Fußstapfen, die sein langjähriger Vorgänger Klaus Schultz hinterlässt. Ein neues Gesicht ist er in der Jugendsiedlung aber bei Weitem nicht. Ludwig ist bereits seit zwölf Jahren Mitglied des Vorstandes und seit 2015 stellvertretender Vorsitzender. Beruflich initiiert und betreut der promovierte Physiker Technologie- und Ausbildungskooperationen zwischen der Industrie und Hochschulen. Wenn Ludwig nach der Arbeit noch zu einer Vorstandssitzung fährt, denke er sich anfangs oft: "Jetzt noch eine Sitzung... Das zieht sich doch spät in den Abend rein. Hätte man die nicht absagen können?" Sobald er aber in der Jugendsiedlung ankommt, sagt Ludwig, fühle es sich gut an und er habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Deshalb sei er auch so lange dabeigeblieben.

Mit der Jugendbildungsstätte ist Ludwig nämlich schon seit Jugendtagen verbunden. Das erste Mal war er mit zwölf oder 13 Jahren für ein Zeltlager in Königsdorf, sagt Ludwig. In diesem Alter sei er bereits einer der Leiter der Evangelischen Jugendgruppe in Garching gewesen - in dem Stadtteil im Norden der Landeshauptstadt ist der gebürtige Münchner aufgewachsen. Die nächsten fünfzehn Jahre habe er jährlich die Pfingstzeltlager der Garchinger als Jugendleiter und schließlich auch als Mitglied der Gesamtleitung begleitet. "So bin ich dann auch in den Verein (Anm. d. Red.: Jugendsiedlung Hochland) hineingerutscht", fügt Ludwig hinzu.

Wir wollen Heranwachsenden Werte mitgeben, die ihnen bei der Entfaltung helfen

Mit der Jugendsiedlung verbindet der Neu-Vorsitzende vor allem Menschen zu helfen. Die Gäste sollen dabei unterstützt werden sich im sozialen Umfeld weiterzuentwickeln, aber auch die Umwelt besser zu verstehen und ein Verständnis für Demokratie aufzubauen, so Ludwig. Er sehe die Jugendsiedlung als "eine Einrichtung, die pädagogisch wertvolle Angebote" an Kinder, Jugendliche und Familien macht. Damit wolle er den Heranwachsenden Werte mitgeben, die diesen bei ihrer Entfaltung helfen sollen. "Kindern und Jugendlichen diese kleinen Samen beziehungsweise dieses Verständnis zu hinterlassen, das ist das größte Potenzial und die größte Wirkung, die die Jugendbildungsstätte hat", sagt Ludwig.

Die Jugendsiedlung in Königsdorf bietet ein breites Spektrum an Angeboten: Zum Beispiel Klimacamps für Jugendliche. (Foto: Hartmut Pöstges)

Als Vorstandsvorsitzender hat sich Ludwig vorgenommen, sicherzustellen, dass die Qualität der Bildungsstätte weiter auf ihrem hohen Niveau bleibt. "Die Symbiose zwischen sich modernisieren und trotzdem der eigenen Linie treu bleiben", sei dabei zentral. Als Großprojekt steht von 2025 an die Renovierung des Bettenhauses an. Bis dahin gehe es vor allem um Konsolidierung, die Verbesserung der Arbeitsabläufe und darum, nach der unruhigen Pandemiezeit wieder eine gewisse Routine zu finden, sagt der Vorsitzende. Die größte Herausforderung sei das Finden guten pädagogischen Personals für die Seminare der Jugendsiedlung. Das Netzwerk der freiberuflichen Pädagogen der Bildungsstätte sei während Corona zu großen Teilen weggebrochen, so Ludwig. "Hier wieder ein Fundament zu schaffen, um uns breiter aufzustellen und die Qualität der Maßnahmen zu gewährleisten", das sei der nächste Schritt.

Nur durch die Hilfe ihrer Partner und des Staates hätte die Siedlung die Pandemie überstanden, sonst "hätten wir zusperren müssen", sagt Ludwig. Dabei sei vor allem die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes "massiv wichtig" gewesen. Die Auslastung liegt aktuell, von einer Großbuchung im vergangenen Jahr abgesehen, im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau wieder bei 80 bis 90 Prozent, so Ludwig. Die Tendenz sei aber weiter steigend. "Wir sind auf einem guten Weg: In 2023 oder spätestens 2024 werden wir erreichen, dass wir wieder wie vor der Pandemie dastehen", kündigt der Vorsitzende an.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Reden wir über
:Ein Netzwerk für die Jugend

Klaus Schultz hat 35 Jahre lang die Arbeit der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf geprägt. Nun zieht er sich zurück.

Interview von Lorenz Szimhardt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: