Natur und Klimawandel:Borkenkäfer profitiert von Hitzewellen

Spuren eines Borkenkäferbefalls. Der heiße Sommer begünstigt die Ausbreitung auch im Landkreis. (Foto: Hartmut Pöstges)

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen ruft Waldbesitzer zur Kontrolle gefährdeter Fichtenbestände auf.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

In Teilen Bayerns, insbesondere in Franken, verursacht der Borkenkäfer große Mengen an Schadholz und Kahlflächen. Auch wenn der Befall im Bereich des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen, das auch für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig ist, seit einigen Jahren insgesamt rückläufig ist: Die Gefahr ist nicht gebannt, heißt es in einem Schreiben der Behörde, denn: "Die Hitzewellen dieses Sommers begünstigen natürlich auch bei uns die Käferentwicklung", erklärt Korbinian Wolf, Bereichsleiter Forsten des AELF Holzkirchen.

Im Berggebiet, wie etwa der Jachenau, ist Wolf zufolge örtlich verstärkt Käferbefall festzustellen. "Lokale Windwürfe, wie sie jüngst durch die Gewitter bei Wolfratshausen verursacht wurden, schaffen zudem neues Brutmaterial", schreibt der Bereichsleiter in einer Pressemeldung.

Ausgehend von eher niedrigem Befallsdruck seien seit etwa Mitte Juli die im Frühsommer befallen Stämme nun an den Verfärbungen am unteren Kronenansatz sehr leicht zu erkennen.

Das Umfeld dieser Stämme müsse vor allem noch im August konsequent auf Frischbefall kontrolliert werden, so der Forstmann. Einzig sicheres Zeichen für Frischbefall sei braunes Bohrmehl am Stammfuß und in den Rindenschuppen.

Der Aufarbeitung der Käfer- und Windwurfstämme und der rechtzeitigen Ausfuhr des Holzes aus dem Wald komme jetzt sehr große Bedeutung zu. Waldbesitzer werden deshalb dringend gebeten, Borkenkäferfrischbefall an den zuständigen Beratungsförster zu melden, betont Bereichsleiter Wolf.

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