Ein Blick in den klaren Nachthimmel löst bei Jung und Alt seit jeher Erstaunen aus. Heutzutage kann man die Planeten und Sterne dank moderner Technik deutlich besser beobachten. Kurt Motl ist Erster Vorstand des Vereins Isartalsternwarte. Am Wochenende lädt der Verein zum Sommerfest ein.
SZ: Herr Motl, wen würden Sie am liebsten mal auf den Mond schießen?
Kurt Motl: (lacht) Sagen wir mal so: Gewisse Potentaten, die die Erde in Unruhe versetzen und in Kriege stürzen.
Sie bieten beim Sommerfest der Sternwarte ja einen Raketenworkshop an. Hat sich Elon Musk schon angekündigt?
Der hat sich nicht angekündigt, aber wir haben zum Beispiel gestern Abend mehrere Dutzend Satelliten von Elon Musk über den Himmel ziehen sehen. Also, er ist eigentlich immer präsent.
Was ist denn für die geboten, die noch mit beiden Beinen sicher auf der Erde stehen?
Kaffee und Kuchen, kühle Getränke und natürlich andere Aktionen: Am Nachmittag machen wir Sonnenbeobachtung. Dazu haben wir spezielle Teleskope, mit denen man gefahrlos die Sonnenoberfläche betrachten kann. Zurzeit sieht man da viele Sonnenflecken und Protuberanzen, also Gasausbrüche, weil die Sonne gerade in einem aktiven Stadium ist. So ein Zyklus dauert immer elf Jahre - alle elf Jahre ist sie besonders aktiv. Das geht auch einher mit Polarlichtern - nur sieht man die bei uns natürlich jetzt nicht, sondern eher im hohen Norden.
Was versprechen Sie sich denn sonst vom Sommerfest?
Ein paar nette Stunden mit Besuchern, die die Sternwarte kennen lernen wollen, mit uns über dies und jenes plaudern wollen, gerne natürlich über astronomische Dinge. Vielleicht haben einige der Besucher auch Fragen oder wollen Mitglied werden. Auch Kinder und Jugendliche sind natürlich willkommen. Abends haben wir natürlich auch noch die Beobachtung des dunklen Himmels geplant - so spät, wie es im Moment dunkel wird, wahrscheinlich eher was für Erwachsene. Zurzeit stehen von den Planeten noch die Venus und der Mars am Abendhimmel, die Venus ist ja nicht zu übersehen. An Highlights würde ich jetzt den Kugelsternhaufen im Herkules und den Ringnebel in der Leier - das ist schon ein merkwürdiges Himmelsobjekt, wenn man so etwas noch nie gesehen hat - nennen. Aber auch Galaxien sind durchaus gut zu beobachten. Das liegt auch daran, dass wir gerade mondlose Nächte haben - es geht auf den Neumond zu. Deswegen sieht man lichtschwache Himmelsobjekte sehr gut und kontrastreich. Jetzt muss es nur noch wolkenlos sein.
Kann man am Samstag auch Ihren Lieblingsplaneten am Himmel sehen?
Die Highlights unter den Planeten sind natürlich Jupiter und Saturn, aber die kommen erst im Herbst wieder. Im Moment sind sie in der Nähe der Sonne. Am Morgenhimmel kann man sie entdecken, aber nicht am Abendhimmel. Der Saturn ist zum Beispiel der Planet, den ich schon als Schüler mit dem Fernrohr beobachtet habe. Dieses Erlebnis hat mich so bewegt, dass ich damals Astronomie als Hobby erkoren habe.
Das Sommerfest des Isartalsternwarte e.V. findet an der Isartalsternwarte in Königsdorf, Rothmühl 9, statt. Es beginnt am Samstag, 14.06, um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.