Leben in Bad Tölz-Wolfratshausen:Arbeitsmarkt auf Rekordniveau

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Im Münchner Umland sollen Arbeitgeber für die Einstellung von Menschen mit Fluchthintergrund begeistert werden. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Mit einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent belegt der Landkreis im bundesweiten Vergleich den ersten Platz.

Anders als auf Bundes- und Landesebene hat sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen positiv entwickelt. Wie die Agentur für Arbeit Rosenheim in einer Pressemitteilung erklärt, belegte er mit einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent - gemeinsam mit dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm - im bundesweiten Vergleich den ersten Platz. Die Arbeitslosenquote war so gering wie noch nie seit Beginn der entsprechenden Auswertungen im Jahr 2005.

Der Geschäftsstellenleiter in Bad Tölz-Wolfratshausen, Udo Kohnen, erklärt die Entwicklung mit einem "guten und widerstandsfähigen Arbeitsmarkt", der auf einer breit aufgestellten Wirtschaftsstruktur basiere: "Die 39 070 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis sind bei mehr als 6160 Betrieben beschäftigt (Stand Juni 2022). Dadurch ergeben sich für Arbeitsuchende häufig schnell neue Möglichkeiten in einem anderen Wirtschaftsbereich / bei einem anderen Betrieb eine neue Arbeit aufzunehmen." Die guten Chancen würden dadurch unterstrichen, dass es im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mehr Stellenangebote (1 420) als Bewerberinnen und Bewerber (1 390) gibt.

Vontra: Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen nur vorübergehend

Auch im Agenturbezirk Rosenheim zeigt sich der Arbeitsmarkt zu Beginn der Sommerferien stabil. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Juli leicht um 180 auf 8 160 gestiegen. Die Entwicklung sei jedoch für diese Jahreszeit üblich und unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich über die Sommermonate vor allem junge Menschen melden, die eine betriebliche Ausbildung oder die Schule abgeschlossen haben. Michael Vontra, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, zeigt sich zuversichtlich, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen nur vorübergehend ist und sich viele junge Frauen und Männer in den kommenden Wochen wieder abmelden werden.

Im Juli lag die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent und unterschreitet bereits seit Juni 2021 die wichtige Grenze von 3,0 Prozent - das entspricht Vollbeschäftigung. Zwar hat sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in den vergangenen Wochen nur leicht verändert, auf dem Arbeitsmarkt herrscht aber weiterhin viel Bewegung: Rund 2210 Personen haben sich wegen Arbeitsaufnahme oder aus sonstigen Gründen abgemeldet und 2390 haben sich neu oder erneut bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet.

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