Advent:Penzberger Christkindlmarkt verlegt und wieder auf zwei Tage verlängert

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Glühwein, Kränze, Weihnachtsbeleuchtung bietet der Christkindlmarkt am 2. und 3. Dezember. (Foto: Georgine Treybal)

Erst im September hat die Stadt das weihnachtliche Treiben verkürzt. Nun wurde der verkaufsoffene Sonntag gleich wieder mit verschoben. Alle Daten:

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Peter Holzmann ist nicht zu beneiden. Der Chef des Ordnungsamts im Penzberger Rathaus hat in diesem Jahr seine liebe Müh' und Not, einen Termin für Christkindlmarkt und verkaufsoffenen Sonntag zu finden. Ein oder zwei Tage, im November oder doch im Advent - eine schier unendliche Geschichte. Nun schien in der Stadtratssitzung am Dienstag eine Lösung gefunden: Christkindlmarkt am ersten Adventswochenende, 2. und 3. Dezember; verkaufsoffener Sonntag am 26. November. Und schon ist Letzteres wieder Makulatur. Via Mail teilte Holzmann zwei Tage nach der Stadtratsentscheidung mit: "Der für den 26. November (Totensonntag) geplante verkaufsoffene Sonntag wird in Absprache mit den Gewerbetreibenden der Innenstadt auf Sonntag, 12. November, verlegt."

Zurück zum Anfang: In der September-Sitzung des Stadtrats wurde der Termin für Christkindlmarkt und verkaufsoffenen Sonntag zum ersten Mal genannt. Am Wochenende, 25. und 26. November, sollten an zwei Tagen die Weihnachtsbuden aufgestellt werden, obendrein die Läden am Sonntag öffnen. Da die Penzberger Vereine und Institutionen, welche die Stände betreiben, rechtzeitig vor dem Advent ihre selbst gemachten Adventskränze an den Mann und die Frau bringen wollten, musste der Markt noch im November über die Bühne gehen. Schon einen Tag später ließ das Rathaus verlauten: Nein, ist nicht. Zumindest nicht an zwei Tagen! Holzmann hatte schlicht übersehen, dass der 26. November der Totensonntag ist - ein kirchlicher Feiertag, ein sogenannter stiller Tag.

Mitte Oktober folgte ein Pressegespräch, bei dem Holzmann eine neue Lösung präsentierte. Um den Ernst des Totensonntags zu wahren, sollte der Christkindlmarkt statt an zwei Tagen nur noch am Samstag, 25. November, stattfinden und der verkaufsoffene Sonntag zwei Wochen früher am 12. November. Von wegen. Mit diesem Termin waren die Geschäftsleute nicht einverstanden.

Die unendliche Geschichte mutierte zur Posse. Die sollte ihr Ende noch nicht gefunden haben: Der Christkindlmarkt wurde Gegenstand eines Dringlichkeitsantrags im Penzberger Stadtrat. Die CSU-Fraktion forderte in der Oktober-Sitzung, den diesjährigen Christkindlmarkt zu verschieben, und zwar auf das erste Adventswochenende am 2. und 3. Dezember. Der gesamte Stadtrat stimmte zu.

Für die Vereine heißt es schnell umplanen. Der nun doch zweitägige Christkindmarkt wird in der Bahnhofstraße zwischen Hauptkreuzung und Christkönigkirche aufgebaut, da am Stadtplatz die Vorbereitungen für das "Eismärchen" laufen, das am Freitag, 8. Dezember, losgeht. Die Geschäfte dürfen laut Ladenschlussgesetz im Dezember sonntags nicht öffnen. Es bleibt also nur der November. Um dem Totensonntag Rechnung zu tragen, findet der verkaufsoffene Sonntag jetzt am 12. November statt. Oder wie Holzmann schreibt: "Nachdem die nur für dieses Jahr vorgeschlagene Lösung nicht überall Anklang findet, ist das Ordnungsamt gezwungen, den verkaufsoffenen Sonntag am 12. November in Verbindung mit einem Fierantenmarkt auf dem Stadtplatz festzusetzen."

Soll keiner sagen, im Penzberger Rathaus seien sie nicht lernfähig. Im nächsten Jahr soll alles besser werden: Der Christkindlmarkt soll von 2018 an stets am zweiten Adventswochenende stattfinden - mit Christbaum und Festbeleuchtung.

© SZ vom 27.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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