Sendling:Trübe Tümpel im Westpark

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Wasservögel fühlen sich in den beiden Seen im Westpark wohl - trotz trüben Wassers. (Foto: Sebastian Gabriel)

Schlamm, Algen und die Hinterlassenschaften der Vögel verschmutzen die Seen in der Parkanlage. Was dagegen getan wird? Nicht mehr viel.

Von Jürgen Wolfram

Idyllisch sind die beiden Seen, die in der Gartenlandschaft im Westpark liegen. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn bei näherem Hinschauen sind Westsee und der See im östlichen Teil des Westparks, obwohl von Grundwasser gespeist, ziemlich trübe Tümpel. Verschlammung, Algen und die Hinterlassenschaften der vielen Vögel setzen der Wasserqualität zu. Daran hat auch eine biologische Reinigungsanlage nichts geändert; deren Betrieb ist nach erfolglosem Einsatz wieder eingestellt worden.

Lokalpolitiker und viele Parkbesucher wollen aber, dass die Bemühungen um eine bessere Wasserqualität weitergehen. "Aus optischen Gründen wäre eine Generalsanierung angezeigt", sagt Günter Keller, der Vorsitzende des Bezirksausschusses Sendling-Westpark. Zudem müsse verhindert werden, dass sich in den Gewässern Krankheitskeime bilden.

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Der Stadtverwaltung sind die Probleme mit den Westpark-Seen, diesem "wichtigen Gestaltungselement des Parks", bekannt. Baureferat und Gesundheitsreferat sehen jedoch keinen Grund für Alarmismus. Vor allem in den heißen Sommern der vergangenen Jahre sei in Flachgewässern häufig eine Trübung des Wassers festzustellen gewesen, heißt es in einem Schreiben an den Bezirksausschuss. Nichts Ungewöhnliches also.

Schlamm und Algen werden regelmäßig entfernt

Da im Westpark ein generelles Badeverbot gelte, lägen keine mikrobiologischen Untersuchungsbefunde zur Wasserqualität der Westpark-Seen vor, teilt das Gesundheitsreferat ergänzend mit. Dennoch könne "eine Gesundheitsgefährdung aus den vorliegenden Gegebenheiten nicht abgeleitet" werden.

Zugleich verweist die Verwaltung auf Maßnahmen, die im Westpark regelmäßig ergriffen würden. So lasse man "in mehrjährigen Abständen" den Schlamm entfernen, und die Uferzonen würden jedes Jahr von Algenbewuchs befreit. Dass die biologische Pflanzenkläranlage trotz wissenschaftlicher Begleitung durch die Technische Universität München und regelmäßiger Wartung nicht funktioniert habe wie erhofft, sei bedauerlich, schreibt das Baureferat. Ein beantragter Rückbau gehe daher in Ordnung. Mit der Anlage sollte die Wasserqualität durch Belüftung und Umwälzung des Wassers verbessert werden.

Der 69 Hektar große Westpark, eine der meistbesuchten Grünanlagen der Stadt, feiert in diesem Jahr mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen sein 40-jähriges Bestehen. Er wurde zur Internationalen Gartenbauausstellung von 1983 eröffnet. Es sei bedauerlich, wenn die beiden Seen ausgerechnet zum Jubiläum ein trübes Bild abgäben, findet der Bezirksausschuss.

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