Nymphenburg:Der Romanplatz wird zur Staufalle

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Mehr Bäume, glasüberdachte Trambahnsteige, ein neues Rondell (links): So soll der Romanplatz Ende dieses Jahres aussehen. (Foto: Visualisierung: Architekturbüro Straub)
  • Am Romanplatz in Nymphenburg wird von Anfang März bis Mitte Dezember gebaut.
  • Unter anderem werden die Gleise komplett erneuert und ein drittes Gleis, das für die künftige Tram-Westtangente gebraucht wird, eingebaut.
  • Während der Bauzeit werden der Platz und auch die Wotanstraße nur noch etwa 50 Prozent "Leistungsfähigkeit" haben.

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

"Die Baustelle wird kurz, aber knackig." So beschreibt Alfred Lechner, der Projektkoordinator der Stadtwerke München (SWM), das, was Verkehrsteilnehmern und Anliegern rund um den Romanplatz von Anfang März bis Mitte Dezember bevorsteht: eine komplette Erneuerung der Gleise am Platz und der Einbau eines dritten Gleises. Es wird für die künftige Tram-Westtangente gebraucht sowie dafür, dass auf der in ihrem westlichen Abschnitt stark frequentierten Linie 16 Langzüge eingesetzt werden können.

Die Bahnsteige auf der Mittelinsel bekommen auf ganzer Länge Glasdächer. Und das alte Stationshäuschen weicht einem baumumsäumten Rondell. Es wird einige Meter zum Schlosskanal hin verlagert und erhält einen größeren Radius, sodass die Straßenbahnen beim Wenden nicht mehr so arg quietschen. "Eigentlich aber hängen wir uns mit unseren Arbeiten nur dran", sagt Lechner, "im Vordergrund steht das Gestalterische". Der Romanplatz soll etwas schöner und grüner werden.

Während der Bauzeit werden der Platz, ein wichtiger Verkehrsknoten, und auch die Wotanstraße nur noch etwa 50 Prozent "Leistungsfähigkeit" haben, wie es die Verkehrsplaner ausdrücken. Stau und nochmals Stau also. Linksabbiegen von der Arnulf- in die Wotanstraße wird nicht möglich sein, Autofahrer müssen erst den ganzen, vermutlich ohnehin verstopften Romanplatz umrunden. Von der Wotanstraße zum Platz wird nur eine statt zwei Linksabbiegerspuren zur Verfügung stehen. Und auf der Arnulfstraße wird sich ab Einmündung Nibelungenstraße die Fahrbahn auf eine Spur verengen, stadteinwärts bleibt es bei zwei Spuren.

Um einen Teil des Verkehrs schon vor dem Nadelöhr über die Bahntrasse zu führen, wird während der Bauzeit das Linksabbiegen am Steubenplatz auf die Wilhelm-Hale-Straße/Friedenheimer Brücke ausnahmsweise wieder erlaubt sein. Auf der Wotanstraße wird von Höhe Walhallastraße bis zum Romanplatz eine eigene Busspur abmarkiert, damit der 51er nicht hoffnungslos im Stau steckenbleibt. Der Bezirksausschuss hätte diese separate Spur gerne schon ab dem Laimer Tunnel gehabt, konnte sich aber nicht durchsetzen. Nachjustieren sei aber möglich, versichert das Kreisverwaltungsreferat.

Die Arbeiten beginnen am 4. März. Während der Faschingsferien wird die Tramwendeschleife an der Nibelungenstraße ans Gleis angeschlossen, in dieser Woche werden die 16er und 17er ab Hauptbahnhof durch Busse ersetzt. Ab 11. März können die Trambahnen dann bis dorthin fahren und wenden, Richtung Amalienburgstraße geht es weiter per Bus. Bis zu den Pfingstferien arbeiten sich die Bautrupps auf den Platz vor. Von 11. Juni an fressen sich die Abrissbagger ins Stationshäuschen, ab dann wird auch die bis dahin nicht eingeschränkte Tramlinie 12 am Grünwaldpark wenden, die Weiterfahrt im Bus stattfinden.

Ende Juli kommt das neue Rondell an die Reihe, auch an der Ostseite des Platzes wird gewerkelt; Parken vor den Geschäften wird dann kaum möglich sein, Anlieferung schon. Nach dem Rückbau der provisorischen Wendeschleife von 15. November an und einem Probetrieb soll laut Lechner ab 15. Dezember alles wieder normal laufen. Restarbeiten am Romanplatz werden aber noch 2020 erledigt, zeitweise - voraussichtlich in den Oster- und Pfingstferien - wird dann nur eine Fahrspur pro Richtung offen sein.

Der Romanplatz ist heuer nicht das einzige Nadelöhr auf der Achse in den Münchner Westen. Zwischen Juni und September laufen Straßenbauarbeiten an der Menzinger Straße, im September beginnt der Bau der dritten Röhre an der Laimer Unterführung, mit mehrwöchiger Sperrung des Tunnels. Dass auf der Achse Verdi-/Menzinger Straße/Romanplatz/Laimer Tunnel im selben Jahr an mehreren Stellen gebuddelt wird, sei volle Absicht, erklärt der städtische Baustellenkoordinator Stefan Bauer: besser alles in einem Aufwasch, "als Anlieger und Autofahrer ein Jahr nach dem anderen zu belästigen".

Die Baustellenplanung für den Romanplatz wird am Dienstag, 22. Januar, auch im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg vorgestellt; 19.30 Uhr, Gaststätte Hirschgarten (Stadl). Die Stadtwerke haben zudem die Mail-Adresse kundendialog@mvg.de eingerichtet, die Baustellenkoordination die Telefonnummer 233-60050.

© SZ vom 19.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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