Das Werksviertel am Ostbahnhof ist eines der aufstrebenden Viertel in München. Bis 2020 soll hier ein Zentrum mit Büros und Bars, Geschäften, Hotels und dem neuen Konzerthaus entstehen. "Wir wollen, dass sich etwas reibt", sagen die Inhaber der Geländes.
Das aufstrebende Flair macht sich besonders im Werk 1 bemerkbar. Hier arbeiten Jungunternehmer an der digitalen Zukunft. Das Gründerzentrum gilt als Vorzeigeprojekt, das das bayerische Wirtschaftsministerium auch in anderen Teilen Bayerns etablieren möchte.
Im Co-Working Space können sich Selbstständige tage- oder wochenweise einen Platz mieten - nicht nur, um hier zu arbeiten, sondern auch um zu netzwerken. Etwa beim Gründerfrühstück, das alle zwei Wochen stattfindet. Insgesamt 40 Start-ups sind im im Werk 1 untergebracht.
Im Gründerzentrum herrscht manchmal auch Studentenwohnheimflair. Etwa dann, wenn sich die Jungunternehmer mal eine Auszeit beim Tischtennis gönnen.
Seit Anfang 2016 stehen an der Friedenstraße auch Schiffscontainer. Sie können wochen- und monatsweise gemietet werden. Die Bar of Bel Air zieht mit seiner Dachterrasse bei schönem Wetter viele Menschen an.
Im "Templeton Outerwear" treffen sich immer mittwochs Skateboarder an der containereigenen Rampe. Sie nimmt die Hälfte des Raumes ein, auf der restlichen Fläche werden Skaterklamotten verkauft.
Stefan Pistauer und seine Freundin Felicia Sutor reparieren in der "Veloterie" alte Rennräder. Die Nachfrage nach Vintage-Bikes ist groß: Alle zwei bis drei Monate muss Pistauer Nachschub bei seinen Händlern in Frankreich holen.
Das Chocion ist mit Eissorten wie Mamas Teigschüssel oder Schoko-Chili für so manchem, der im Werksviertel arbeitet, eine tägliche Pilgerstätte geworden. Es wurde von dem Piloten Andreas Mohrs gegründet, der dort unter anderem auch Schokoflugzeuge verkauft.
Wo man hinschaut im Werksviertel, wird gebaut. So auch vor dem Werk 1: Hier entsteht das neue Konzerthaus. Und auch für das Gründerzentrum selbst gibt es bereits Erweiterungspläne.