München heute:Was Verbotsschilder alles verbieten / Streit um Radweg auf Fraunhoferstraße

Lesezeit: 2 min

Ein Hinweis, der Fragen hinterlässt: Gibt es tatsächlich Münchner, die auf die Idee kommen, ihr Auto in der Floßlände zu waschen? (Foto: Angelika Bardehle)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Sara Maria Behbehani

"Leben und leben lassen" wird ja gerne als das Leitmotiv der Bayern ausgegeben. So manche, die sich an das "Leben" halten, werden aber relativ schnell zu Erregern öffentlicher Ärgernisse. Weil andere sich mit dem "Lebenlassen" schwertun.

Ein paar Beobachtungen aus einer Woche: Die Veganerin gibt sich die größte Mühe, einem das Steak auszureden. Der Fahrradfahrer holt einen an der nächsten roten Ampel ein und erklärt, warum das Rad viel besser ist als die stinkende, laute, umweltverschmutzende Vespa. Die Nichtraucherin deklariert öffentlichen Grund kurzerhand zu Privateigentum und untersagt zwei Freunden das Rauchen auf dem Gehweg: "Geh, schleicht's eich."

Übrigens hörte ich auch mal eine Frau sagen, sollte Rauchen je auch an der freien Luft verboten werden, werde sie wohl damit anfangen. Manchmal lösen Menschen mit ihren Verboten eben eine Rebellion aus, nach dem Motto "Jetzt erst recht!". Nicht selten sind sie als die Gutmenschen, die Nervensägen, die Miesepeter verschrien, die einem noch den letzten Spaß am Leben nehmen wollen. Doch andere erkennen in ihnen jene, die sich um Gesundheit, Klimaschutz und Ordnung bemühen, die vernünftig sind, für das Richtige einstehen, nicht nur reden, sondern auch machen.

Die unterschiedlichsten Reaktionen lösen vielleicht auch Verbotsschilder aus - und München hat wahrhaft genug davon. Überall befehlen sie einem, was man zu tun oder zu lassen hat. Viele Hinweise sind sinnvoll, andere skurril. Und so manches Verbot reizt erst recht zum Regelbruch. Mein Kollege Kassian Stroh hat mit "Die Freiheit nehm ich dir" einen wunderbaren Essay über diese Schilder und ihre Verbote geschrieben.

DER TAG IN MÜNCHEN

Politik will Bahnhofsviertel vor zu vielen Hotels schützen Darin, dass sie nicht nur Hotels wollen, sind sich CSU, SPD und Grüne erstaunlich einig. Nun soll geklärt werden, wie Wohnungen erhalten werden oder sogar neu entstehen könnten. Zum Artikel

Die Fraunhoferstraße bekommt Radwege - die Frage ist nur wann Gegen den Widerstand von CSU und FDP haben SPD, Grüne und Linke die rot markierten Radfahrstreifen beschlossen. Doch ein CSU-Stadtrat könnte die Umsetzung verzögern. Zum Artikel

Reiter will "realen Mietspiegel" Damit soll die tatsächliche Durchschnittsmiete in München ermittelt werden. Rechtsverbindlich werden die Daten jedoch nicht sein. Zum Artikel

Richter verordnet Besuch in KZ-Gedenkstätte Ein 18 Jahre alter Freisinger wird wegen Volksverhetzung verurteilt. Er hatte im Suff rechtsradikale Sprüche gegrölt. Zum Artikel

MÜNCHEN ERLESEN

Tierheim Starnberg
:Zu süß für die Wildnis?

Immer mehr Menschen bringen vermeintlich kranke und schwache Tiere ins Heim. Die Versorgung ist teuer - und hilft Fuchs und Feldhase nicht unbedingt.

Von Carolin Fries

Literaturhaus München
:Robert Habeck und die romantische Liebe

"Ich bin nicht hergekommen, um parteipolitischen Krimskrams zu machen": Der Grünen-Chef liest aus seinem Buch über die Verrohung der Sprache. Am Ende fällt doch die Kanzlerfrage.

Von Ingrid Fuchs

Restaurants in München | Bars in München | Frühstück und Brunch

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

© SZ.de/smb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: