Verkehrsprojekt:Tunnel-Entscheidung für Englischen Garten fällt im Sommer

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  • Der Freistaat unterstützt den Bau eines Tunnels durch den Englischen Garten mit 35 Millionen Euro - das hat Münchens Oberbürgermeister Reiter nun schriftlich.
  • Nun will Reiter eine rasche Entscheidung über die Röhre, noch vor der Sommerpause 2017 soll der Stadtrat abstimmen.

Von Silke Lode, München

Im Rathaus ist dieser Tage lang ersehnte Post eingetroffen: Finanzminister Markus Söder (CSU) hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nun auch schriftlich zugesichert, dass der Freistaat den Bau eines Straßentunnels durch den Englischen Garten zur Verlegung des Mittleren Rings unter die Oberfläche mit 35 Millionen Euro unterstützen wird.

Die Staatsregierung hatte diese Summe bereits Ende Juli überraschend zugesagt, Reiter bestand jedoch auf die Schriftform, ehe er weitere Planungsschritte einleiten wollte. Nun bestätigte seine Sprecherin, dass Reiter das Planungsreferat der Stadt gebeten habe, noch vor der Sommerpause 2017 dem Stadtrat einen Baubeschluss zur Abstimmung vorzulegen.

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Die Gesamtkosten für den Bau der 380 Meter langen Röhre werden auf 125 Millionen Euro geschätzt, die restlichen 90 Millionen Euro müssen wohl vor allem von der Stadt getragen werden. Allerdings haben Reiter und der Stadtrat immer wieder betont, dass man sich auch Geld von privaten Sponsoren wünsche.

Die gibt es: Seit Jahren kämpft vor allem die Stiftung "Ein Englischer Garten" um den Bau des Tunnels. Zu den Initiatoren gehört der Architekt Hermann Grub, er erwartet eine Großspende der Allianz-Umweltstiftung in Höhe von einer Million Euro. Weitere Unternehmen hätten ihre Unterstützung bekundet, sobald das Projekt beschlossen sei. Wie viel Geld tatsächlich über Sponsoren zusammen kommt, ist aber offen.

Einen weiteren Ring-Tunnel will die Stadt an der Landshuter Allee bauen. Ob sich dieses Vorhaben verzögert, wenn der Stadtrat den deutlich günstigeren und einfacher zu bauenden Tunnel unter dem Englischen Garten beschließt, ist offen. "Das werden die Verkehrsplaner prüfen", sagte Reiter mit Verweis auf zahlreiche andere Bauprojekte wie die zweite S-Bahn-Stammstrecke, den Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor oder den Neubau des Hauptbahnhofs. Um die Bürger nicht zu stark zu belasten, könne man nicht alles parallel bauen.

© SZ vom 05.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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