Unfall in städtischer Schule:Deckenplatten stürzen auf Schüler

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Offenbar hatten sich die Schrauben der Platten gelöst. (Foto: Bildungsreferat)
  • Während des Unterrichts stürzen sogenannte Weichfaserplatten aus der Decke herab.
  • Warum die Deckenteile herunterfielen, ist derzeit noch unklar.

Von Melanie Staudinger, München

An der städtischen Ludwig-Thoma-Realschule im Münchner Stadtteil Berg am Laim sind am Dienstag bei einem Unfall zwei Schüler verletzt worden. Nach Angaben der Stadt haben sich in einem Klassenzimmer der Pavillonanlage während des Unterrichts vier sogenannte Weichfaserplatten der Lärmschutzdecke aus ihrer verschraubten Verankerung gelöst.

Die Schüler mussten von ihren Eltern abgeholt und zum Arzt gebracht werden. Warum die Platten herunterfielen, ist derzeit noch unklar.

Das Baureferat hat jedoch unverzüglich alle Schritte eingeleitet, um die Ursache herauszufinden, wie die Stadt betont. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass sich in dem betroffenen Bereich die Schrauben gelockert haben könnten.

Von Freitag an soll ein externer Gutachter die Deckenverankerungen in sämtlichen Räumen überprüfen. Wenn nötig, sollen sie nachgerüstet werden. Baugleiche Schulcontainer gibt es dem Presseamt der Stadt zufolge in München derzeit nicht.

Alle Räume gesperrt

Gefahr für andere Klassen bestand offenbar nicht. Als Vorsichtsmaßnahme seien alle Räume des Schulcontainers gesperrt worden. Die Schulleitung verlegte die Klassen, die derzeit in den Pavillons unterrichtet werden, in das Hauptgebäude. In der seit etwa vier Jahren bestehenden Interimsanlage waren lediglich zehn der insgesamt 21 Klassenräume belegt.

Dennoch wird es eng werden in der Schule an der Fehwiesenstraße, der Unterricht kann wohl in den kommenden Tagen nicht in vollem Umfang stattfinden. Alle Eltern und Schüler seien aber sofort informiert worden, dass es vorübergehende Änderungen im Stundenplan geben kann, teilt die Stadt mit.

Ursprünglich waren die grünen, gelben und orangefarbenen Container für die Schüler des benachbarten Schulzentrums gedacht gewesen. Diese bezogen die Räume, als die dortige Mittelschule am Innsbrucker Ring und das Förderzentrum saniert wurden. Als dieses Projekt in diesem Sommer abgeschlossen war, kam ein Teil der Jugendlichen aus der Ludwig-Thoma-Realschule in den Schulpavillons unter.

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Die Realschule leidet seit Langem unter Raumnot, dennoch war die Zahl der Schüler in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Eine Sanierung des 45 Jahre alten Hauptgebäudes steht zwar demnächst an.

Bislang jedoch hat das zuständige Bildungsreferat noch keinen konkreten Zeitplan für das Vorhaben genannt. Die Container sollen so lange stehen, bis auch die vollständige Renovierung abgeschlossen ist.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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