Trilogie:Kontaktverbot mal anders

Ein Bargespräch aus Ulrich Seidls Paradies: Liebe. (Foto: Neue Visionen)

Die ewige Suche in der Trilogie "Paradies: Liebe / Glaube / Hoffnung".

Von Josef Grübl

Die eine fährt in den Urlaub nach Kenia, die anderen beiden bleiben zuhause in Österreich, gefangen sind sie alle drei. Der Wiener Regisseur Ulrich Seidl erzählt in seiner preisgekrönten Paradies-Spielfilmtrilogie von drei Frauen, die ständig unterwegs sind und trotzdem nirgendwo ankommen. Da wäre etwa die alleinerziehende Teresa (Margarethe Tiesel), die in Paradies: Liebe nach Erholung und erotischen Abenteuern sucht. Doch die deutlich jüngeren "Beach Boys", die sie im Afrikaurlaub kennenlernt, interessieren sich nur für die finanziellen Zuwendungen ihrer europäischen Kundinnen, ein wechselseitiges Ausnutzungsspiel beginnt.

Auch Teresas Schwester Anna Maria (Maria Hofstätter) ist auf der Suche: Die gläubige Katholikin klappert in Paradies: Glaube mit missionarischem Eifer ihre Nachbarschaft ab. Im Gepäck hat sie eine Wandermuttergottes-Statue, so viel christlicher Einsatz muss doch vom Herrgott belohnt werden. Doch daheim wartet Anna Marias muslimischer Ehemann. In Paradies: Hoffnung, dem dritten Film der Reihe, geht es in die Berge: Dort soll Teresas übergewichtige Tochter Melanie (Melanie Lenz) ein paar Pfund verlieren. Das junge Mädchen interessiert sich aber mehr für den deutlich älteren Arzt im Camp, am Ende kommt es zu einem Kontaktverbot. Fast so wie im richtigen Leben also.

Paradies: Liebe / Glaube / Hoffnung , AT/D/F 2012/13, Regie: Ulrich Seidl, in der ARD Mediathek

© SZ vom 26.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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