The Weeknd im Olympiastadion:Das Ende des frenetisch gefeierten Maskenmanns

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The Weeknd bei einem Konzert in Paris Ende Juli (Foto: Anna Kurth/AFP)

Der kanadische Superstar The Weeknd überzeugt auf seiner "After Hours Til Dawn"-Tour im Olympiastadion. Eins gelingt ihm immer: vertraut zu klingen.

Von Stefan Sommer und Michael Zirnstein

Eine ausführliche Kritik zum Konzert lesen Sie hier .

Erst ist da ein Leuchten zwischen den Wolkenkratzern. Und dann kommt nicht er, sondern seine Gespenster. Durch die Skyline einer dystopischen Metropole, die auf der Bühne des Olympiastadions als Kulisse an Fritz Langs "Metropolis" erinnert, huschen vermummte Tänzerinnen und Tänzer ohne Gesicht auf einen endlosen Catwalk, der den Zuschauerraum in Hälften teilt. Die Geister umringen die metallische Statue einer Roboterfrau, die Laser aus den Augen schießen kann, die wirkt als würde sie zum Sprung in den Himmel abheben - sie dürfte ebenfalls eine Hommage an den Filmklassiker sein.

Und dann kommt er: The Weeknd. Er stapft durch die Straßenschluchten seiner Stadt. Manchen Türmen fehlen Stockwerke, als hätte sie ein Sturm in Hälften gebrochen. Er trägt eine silberne Maske. Er ist MF Doom. Er ist das Biest. Er ist ein Avenger. Der Bass setzt ein. Und dann kommen die Hits. Weil davon hat er nicht nur einen. "Starboy" ist eines der frühen Highlights. Das ist der Dance-Pop, der ihn global berühmt gemacht hat, vielleicht zu dem Künstler seiner Generation werden ließ. Das ausverkaufte Olympiastadion zeugt davon. Der Maskenmann wird frenetisch gefeiert.

Wer ist dieser The Weeknd, der sich zu Beginn seiner Konzerte der "After Hours Till Dawn Tour" eine Stunde lang hinter einer silbernen Maske verbirgt? Im Guinness-Buch der Rekorde, das immer dann zitiert wird, wenn man unbegreifliche Phänomene numerisch zu fassen versucht, heißt es: The Weeknd sei der "statistisch gesehen populärste Musiker des Planeten." Und das wird mit der Anzahl der Hörer des kanadischen Pop-Giganten auf Spotify pro Monat begründet: 111,4 Millionen.

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Von Anfang an versteckte sich Abel Makkonen Tesfaye hinter dem Pseudonym The Weeknd. Damit fasste er in aller Kürze den Abbruch seiner Schulkarriere als 17-Jähriger zusammen: "Left on a weekend and never came home". Rasch stieg er auf zum Messias einer neuen R'n'B-Welle. Was ihm dabei immer gelingt: vertraut zu klingen.

Der Auftritt in München wird wohl der letzte von The Weeknd gewesen sein. Er will weiter Musik machen, sagt er, aber The Weeknd, seine Maske, sein Schutzschild, sein Korsett will er "töten". Er macht künftig unter seinem Geburtsnamen weiter, in Teilen seiner Social-Media-Kanäle nennt er sich seit kurzem schon Abel Makkonen Tesfaye.

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