Thalkirchen/Wolfratshausen:Floßfahrten sind ein Kulturgut

Aufnahme in Unesco-Liste ist auch Würdigung des Thalkirchner Vereins

Mit Erfolg haben sich der Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen sowie die Floßmeister Michael Angermeier, Franz Seitner und Josef Seitner um eine Eintragung als immaterielles Kulturerbe bemüht. Ihrem Antrag, den sie beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat eingereicht hatten, ist stattgegeben worden. Die Passagierfloßfahrten auf Isar und Loisach stehen damit "als Kulturform" zumindest schon einmal im bayerischen Landesverzeichnis. Staatsminister Albert Füracker (CSU) würdigte im Anerkennungsschreiben das Engagement des Flößer-Kulturvereins als "Ausdruck gelebter Heimatverbundenheit zum Erhalt der kulturellen Vielfalt". Grundlage der Entscheidung war das Gutachten eines unabhängigen Expertengremiums auf Grundlage der Unesco-Kriterien.

Passagierfloßfahrten werden erstmals 1310/12 im Ratssatzungsbuch der Stadt München erwähnt. Bis heute verkehren die hölzernen Gefährte in den Sommermonaten zwischen Wolfratshausen und Thalkirchen. Wann in diesem Jahr Saisonstart ist, lässt sich wegen der Corona-Krise derzeit nicht beantworten. Mit Anerkennung der Passagierfloßfahrten als immaterielles Kulturgut erhält der Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen vom bayerischen Finanzministerium das Recht, ein spezielles Kulturerbe-Logo zu verwenden. Die feierliche Übergabe der Anerkennungsurkunde an den Verein und die Floßmeister von Isar und Loisach soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen - dann aber bei einem Festakt.

© SZ vom 27.04.2020 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: