Technologie-Konzerne:Besondere Arbeitsplätze - von Google bis Microsoft

Längst haben sich in München auch Tech-Größen wie IBM, Google, Microsoft und LinkedIn angesiedelt - ein Blick auf die teils außergewöhnlichen Gebäude und Büros.

Von Pia Ratzesberger

Für Google wird die Stadt immer wichtiger

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(Foto: Florian Peljak)

Wenn man mit dem Zug in München ankommt, fährt man an den Büros von Google vorbei, an Fenstern in Form von Bullaugen. Das Unternehmen hat seinen Sitz zwar im Silicon Valley und der Standort in München ist nur einer von drei in Deutschland - Google hat auch Büros in Hamburg und Berlin - doch trotzdem wird München für den Konzern immer wichtiger. Mehr als 700 Mitarbeiter aus mehr als 60 Nationen arbeiten an der Hackerbrücke vor allem am Datenschutz, auch an Künstlicher Intelligenz und Robotik. An der Technischen Universität München wird gerade zu letzteren beiden Themen viel geforscht, sie ist die einzige Universität in Deutschland, mit der Google eine Partnerschaft geschlossen hat. Mehr als für die Inhalte, mit denen sich die Mitarbeiter an der Erika-Mann-Straße beschäftigen, interessierte sich die Öffentlichkeit allerdings für die Ausstattung der neuen Büros, als Google vor etwa zweineinhalb Jahren an die Hackerbrücke umzog. Es gibt unter anderem ein Musikzimmer mit Gitarren und Keyboards, ein Fitnessstudio und einen Konferenzraum namens "Stammstrecke".

"Watson" denkt in Schwabing

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(Foto: Stephan Rumpf)

An verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt forschte IBM schon lange an Künstlicher Intelligenz. Dann beschloss der Konzern, ein neues Forschungszentrum zu schaffen, allein für Artificial Intelligence, kurz AI, und das Computerprogramm "Watson". Die Wahl fiel auf München. In Schwabing arbeiten seit Februar vergangenen Jahres auf 15 Stockwerken bis zu 1000 Leute an der besseren Vernetzung von Mensch und Maschine - in zwei miteinander verbundenen Hochhäusern, die man schon Weitem sieht. Es ist das erste Hauptquartier des amerikanischen Konzerns, das sich nicht in den USA befindet. IBM entschied sich vor allem auch deswegen für München, weil man mitten in Europa sein wollte, und weil hier viele Kunden wie Versicherungsfirmen und Automobilunternehmen sitzen. In den beiden Türmen forscht man zum Beispiel daran, wie Firmen die Software in ihren Autos überspielen können, ohne dass die Wagen dafür in die Werkstatt müssen. Auch in den Pausen wird die neueste Technik genutzt: Die Kaffeemaschinen im Foyer lassen sich per App bedienen.

LinkedIn breitet sein Netz aus

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(Foto: Patrick Meroth/PR)

Bevor es LinkedIn in Deutschland gab, gab es Xing. Beide Netzwerke funktionieren ähnlich wie das größte und bekannteste soziale Netzwerk Facebook, aber bei ihnen geht es vor allem um Geschäftskontakte. Xing kommt aus Deutschland, LinkedIn aus den USA. Das Unternehmen behauptet von sich, mittlerweile das größte Karrierenetzwerk der Welt zu sein. In Deutschland hat LinkedIn seit diesem Jahr einen Sitz in Berlin und - schon deutlich länger - einen Sitz in München . Dort zog das Unternehmen vor mehr als zwei Jahren in die Innenstadt um, etwa 100 Angestellte arbeiten nun in den früheren Räumen des Süddeutschen Verlags an der Sendlinger Straße. Bei LinkedIn arbeitet man neben dem klassischen Internet-Netzwerk auch an einem sogenannten Economic Graph. Der soll all die Daten aus dem Netzwerk nutzen, um abzubilden, wie es der Wirtschaft geht. Er soll zeigen, in welchen Branchen gerade viele Stellen frei sind und welche Kompetenzen gesucht werden - in München sind das demnach vor allem Programmiersprachen.

Microsoft setzt auf den "Work-Life-Flow"

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(Foto: Florian Peljak)

2016 war das Jahr der neuen Eröffnungen. Nicht nur Google und LinkedIn bezogen damals neue Büros in München, sondern auch Microsoft eröffnete seine neue Zentrale in Schwabing. Das Software-Unternehmen aus den USA, das unter anderem von Bill Gates gegründet wurde, hat seinen Deutschland-Sitz schon seit den Achtzigerjahren in der Stadt. Doch vor mehr als zwei Jahren dann wollte man ein modernes Büro schaffen. Eines, in dem sich nicht mehr der Mitarbeiter an die Strukturen anpasst, sondern die Strukturen an den Mitarbeiter. Mehr als 1900 Menschen arbeiten für Microsoft in Schwabing, sie haben keinen festen Arbeitsplatz mehr, sondern suchen sich je nachdem, was sie tun möchten, einen passenden Raum - für konzentriertes Rechnen, für Gruppenarbeiten, für Konferenzen. Microsoft will es seinen Angestellten selbst überlassen, an welchen Tagen, wann und wo sie arbeiten, ob von Zuhause oder vom Büro aus. In der Zentrale in Schwabing spricht man daher auch nicht mehr von einer "Work-Life-Balance", sondern von einem "Work-Life-Flow".

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