Uni-Beginn in München:"Den Fehler habe ich am Anfang gemacht"

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(Foto: Stephan Rumpf)

4000 junge Menschen haben am Montag in München ihr Studium aufgenommen. Ältere Studenten geben Tipps, wie man in schon volle Seminare noch reinkommt, am besten Kommilitonen kennenlernt und richtig lernt.

Von Katharina Thümler

Das neue Semester an den Universitäten läuft seit Montag. Mehr als 4000 neue Studentinnen und Studenten zieht es an die Münchner Hochschulen - sie müssen ihre Kurse erst noch finden, ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen kennenlernen und die Fristen notieren. Auf sie kommt allerhand Neues zu. Sechs erfahrene Studierende von den beiden großen Universitäten berichten, welche Tipps sie selbst gerne zu Beginn ihres Studiums gehabt hätten.

So viele Kontakte wie möglich knüpfen

(Foto: Stephan Rumpf)

Ayu Justina Giehl, 24, studiert Bauingenieurwesen im zweiten Semester an der TUM im Master. "Als Tipp für Studienanfänger würde ich empfehlen, so viele Kontakte wie möglich zu knüpfen, indem man an studentischen Aktivitäten teilnimmt. Es gibt von der Uni Studentenclubs, man findet sie auf der Webseite der TUM, es gibt unter anderem Buch- und Kunstclubs.

Abgesehen davon gibt es zum Studienbeginn immer Kennenlern-Stunden und eine Whatsapp-Gruppe, in die Bar-Touren und Treffen gepostet werden. Im Studentencafé gibt es mittwochs auch das Language-Café. Das wird vom Global Office der TUM organisiert für Austauschstudenten. Bei Problemen mit den Kursen kann man sich immer an die Fachkoordinatoren wenden. Für allgemeine Fragen gibt es das Studenten-Service-Zentrum, die kümmern sich zum Beispiel um den Studentenausweis."

Nicht zu spezifisch lernen

(Foto: Stephan Rumpf)

Christoph Steiner, 23, studiert im sechsten Semester Sportwissenschaft an der TUM: "Für Studienanfänger ist der Gegensatz von Universität zur Schule ungewohnt. Es gibt viel mehr Lernstoff, der aber breiter ausgelegt ist. Man muss nicht zu spezifisch lernen. Den Fehler habe ich am Anfang gemacht. Ich habe anfangs drei Stunden zum Nacharbeiten von einer Vorlesung gebraucht. Ich habe viel zu viel Zeit investiert. Es ist wichtiger, das große Ganze zu verstehen. Im Vergleich mit der Schule muss man auch viel selbständiger lernen und sich viel selbst aneignen.

Bei Problemen im Studium können die Kommilitonen häufig helfen, ansonsten kann man auch einem Dozierenden mailen. Ich habe dann immer nach zwei bis drei Tagen eine Antwort erhalten. Ein schöner Ort, um seine Zeit zu verbringen, ist im Sommer der Olympiapark."

Sich nicht mit den Kursen verrückt machen

(Foto: Stephan Rumpf)

Elisa Korpas, 24, studiert im zwölften Semester Philosophie an der LMU: "Studierenden würde ich empfehlen, sich mit den Kursen nicht verrückt zu machen. Für mein Studium gibt es sehr viele Nebenfächer und mir war nicht klar, ob ich das alles richtig belegt habe. Es hilft immer, die Studienkoordinatoren anzuschreiben, die geben einem eine sehr schnelle und hilfreiche Antwort. Falls man etwas falsch belegt hat, können die das auch wieder ändern.

Wenn ich für ein Seminar nicht zugelassen wurde, bin ich einfach zur ersten Stunde hingegangen und habe mich im Anschluss bei dem Dozenten vorgestellt und habe um eine Anmeldung gebeten. Bei mir hat das immer geklappt."

Nicht zu viel feiern

(Foto: Stephan Rumpf)

Kilian Steinhorst, 22, studiert im zweiten Semester Jura an der LMU: "Zum Beginn des Studiums war ich ziemlich überwältigt von all den Informationen, der Zeiteinteilung und dem Nacharbeiten. Ich würde in jedem Fall empfehlen, Lerngruppen zu bilden und bei einem Jura-Studium auch am Fall zu lernen. Um die Fristen im Auge zu behalten, helfen Whatsapp-Gruppen mit Kommilitonen. Ich würde davon abraten, im Studium zu viel zu feiern. Es ist wirklich schwer, Verpasstes nachzuholen.

Generell muss man einfach dranbleiben und das Studium ernst nehmen. Zum Lernen mag ich die Bibliotheken am Geschwister-Scholl-Platz und an der Schellingstraße. Im Empfangsbereich kann man auch zusammensitzen."

Uni-Campus vorher schon einmal anschauen

(Foto: Stephan Rumpf)

Carolin Zeller, 20, studiert im vierten Semester Grundschullehramt an der LMU: "In der ersten Woche fand ich es schwer, die Räume auf dem Campus zu finden. Es ergibt auf jeden Fall Sinn, sich das vorher schon einmal anzusehen. Mein Info-Tag war online und ich konnte so direkt schon Kontakte gewinnen, das geht in Präsenz bestimmt auch.

Für das Studium ist es wichtig, ein Tablet dabei zu haben. So kann man direkt in die Folien schreiben und muss nicht die Folien plus die Erklärungen von dem Dozierenden notieren. Das macht es sehr viel leichter."

Nicht zu viel aufbürden

(Foto: Stephan Rumpf)

Nils H., 25, studiert im sechsten Semester Jura an der LMU: "Ich würde neuen Studierenden empfehlen, die Vorlesungen zu besuchen und Kontakte aufzubauen. Für das Studium sollte man sich nicht nur aus Karrieresicht interessieren, sondern auch wissenschaftlich. Man sollte darauf achten, sich nicht zu überlasten und eine gute Balance zu finden. Ich habe mir auch schon zu viel aufgebürdet, aber inzwischen geht es. Neben dem Hauptstudium kann man sich auch noch andere Fächer anschauen - ich mache zum Beispiel auch noch Theaterwissenschaft, das wird von der Uni angerechnet."

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