Er war jung, er war naiv - und er war neugierig. Neugierig auf den Stadtraum und seinen gesellschaftlichen Diskurs, auf andere Menschen, die man üblicherweise nicht in Museen und Institutionen antrifft, sondern auf Straßen, in verarmten Vorstädten, in den Slums dieser Welt und in Grenzregionen. Und so kam es, dass ein junger Franzose, der sich bis dahin als eher "mittelmäßigen Graffiti-Künstler" und "völlig ahnungslosen Fotografen" verstand (O-Ton JR), unter den Initialen JR zu einem weltweit anerkannten, inzwischen mit Museumsausstellungen gefeierten Streetart-Künstler wurde. Derzeit ist sein Werk in einer Retrospektive unter dem Titel "JR: Chronicles" in der Münchner Kunsthalle zu sehen.
Ausstellung in München:Street-Art: Mit flüchtigen Kunstwerken die Welt verändern
Lesezeit: 7 min
Die Augen von Mayra als grenzüberschreitendes Tafelbild. An der Grenze zwischen Mexico und den USA kritisierte der Streetart-Künstler JR mit "Picnic across the Border" 2017 die Einwanderungspolitik der USA.
(Foto: © JR-ART.NET)Mit riesigen Plakataktionen prangert der französische Streetart-Künstler JR Ungerechtigkeit und Unterdrückung an. Er erzählt aber auch von Hoffnung und Zuversicht.
Von Evelyn Vogel, München
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