Umzug:Alle Generationen unter einem Dach

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Oben integrative Kita, unten Seniorenberatung: Das vormalige Bankgebäude in der Uttinger Bahnhofstrasse wird zum Treffpunkt für alle Generationen. (Foto: Nila Thiel)

Der Uttinger Bürgertreff bezieht die neuen Räume im vormaligen Bankgebäude. Das Nutzungskonzept vereint Kita und Seniorenberatung. Am Samstag wird mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.

Von Armin Greune, Utting

"17 und wir" war einmal: Die Anlaufstelle für ältere Bürger ist seit Anfang des Monats geschlossen. Der Verein "Füreinander" hat ein paar Häuser weiter sein neues Domizil bezogen: Aus der vormaligen VR-Bank in der Uttinger Bahnhofstraße 31 ist nun ein Treffpunkt für alle Generationen entstanden. Nach dem offiziellen Festakt am Donnerstag wird die Einweihung mit einem Filmabend und einem Tag der offenen Tür am Samstag gefeiert.

Francesca Rappay an der Violine und Gitti Vockinger am Akkordeon begleiten die Eröffnung musikalisch. (Foto: Nila Thiel)

"Das Schnäppchen darf man sich nicht entgehen lassen", hieß es 2015 im Gemeinderat, als sich die Chance bot, das Sparkassengebäude zu erwerben. Für 1,45 Millionen Euro erhielt Utting 500 Quadratmeter Nutzfläche auf einem 870 Quadratmeter großen Grundstück in bester Ortslage. Zunächst schien es naheliegend, darin die Kommunalverwaltung unterzubringen: Im keine 200 Meter entfernten Rathaus herrscht schon lange Raumnot.

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Dann war freilich der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen dringlicher, deshalb wurden die beiden Wohnungen im ersten Stock der Bank übergangsweise als Krippe genutzt. 2022 beschloss man, die Obergeschosse dauerhaft zu einem integrativen Kinderhaus umzubauen. Seit dem Frühjahr betreut dort die "Kinderhilfe Oberland" eine Krippen- und zwei Kindergartengruppen. Für die Bankfiliale im Erdgeschoss hatte der Gemeinderat bereits im Juni 2020 entschieden, sie "Füreinander" zu überlassen. Der im Jahr 2000 gegründete Verein will den Austausch zwischen den Generationen fördern und ist vor allem in der Seniorenhilfe aktiv. Seit 2009 betrieben die Aktiven ehrenamtlich die Begegnungsstätte "17 und wir", benannt nach der Hausnummer in der Bahnhofstraße. Neben Beratungen und Kreativ-Kursen fanden dort regelmäßige Veranstaltungen statt.

Zur Eröffnung wird angestoßen: Thea Schneider, Elisabeth Burghart, Andreas Seiler, Barbara Schiller, Hans Starke, Bürgermeister Florian Hoffmann und die Architekten Benedikt und Bettina Sunder-Plassmann mit Mitarbeiterin Viktoria Cariss (von links). (Foto: Nila Thiel)

In den neuen Räumen heißt "Füreinander" nun auch die Volkshochschule, die Musikschule und den LETS Tauschring Ammersee-West willkommen, sie stehen auch weiteren Vereinen offen. Das gesamte Areal umfasst 225 Quadratmeter, 90 davon entfallen auf den Gemeinschaftsraum mit separater Küche. Außerdem stehen ein Foyer, ein öffentliches WC, Seminarraum und ein Büro zur Verfügung. Mit dem Umbau wurde im Oktober 2022 begonnen. Die Kosten belaufen sich auf 420 000 Euro - im April 2020 war man noch von 300 000 Euro ausgegangen. Dennoch sei man der ursprünglichen Kostenschätzung sehr nahe gekommen, erklärt Füreinander-Vorstand Hans Starke. Der Austausch von Heizkörpern und der Decke sowie die Inflation machten erheblichen Mehraufwand erforderlich. Den Löwenanteil trägt die Gemeinde, hinzu kommen Fördermittel aus dem EU-Leader-Programm und der Bayerischen Landesstiftung sowie Eigenmittel des Vereins.

Hans Starke, Vorsitzender des Vereins "Füreinander", hat entscheidenden Anteil an der Eröffnung des neuen Bürgertreffpunkts. (Foto: Nila Thiel)

Zur Eröffnung findet am Samstag, 23. September, von 11 bis 22 Uhr ein Tag der offenen Tür im Bürgertreff statt. Neben "Füreinander" stellen unter anderem der Carsharing-Verein, die Nachbarschaftshilfe, Wasserwacht und Bund Naturschutz ihre Arbeit vor. Das integrative Kinderhaus organisiert ein Spielprogramm, die Feuerwehr führt ihr Einsatzfahrzeug vor, Kreativ- und Bewegungsangebote runden das Programm ab. Es singen und spielen die Blasmusikfreunde, der Männerchor, der Kindergarten und die Uttinger Kasperlkompanie. Von 18 Uhr an lädt DJ Olli zur "Disco für alle" ein. Bereits am Freitagabend zuvor wird im Treff um 20 Uhr der preisgekrönte Kinodokumentarfilm "Where to, Miss?" gezeigt. Die am Ammersee aufgewachsene Regisseurin Manuela Bastian zeigt darin über drei Jahre hinweg den Kampf einer jungen Inderin, die als Taxifahrerin ein selbstbestimmtes Leben führen will. Bastian und ihr Kameramann Jan David Gunther werden zum Filmgespräch erwartet.

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