Bürgermeisterwahl:Showdown in Tutzing

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Elf Gemeindeteile, 10 000 Einwohner und eine unendliche Idylle: Das ist Tutzing. (Foto: Martin Siepmann/Imago)

Am Freitag, 13. Oktober, treffen die beiden Kandidaten Marlene Greinwald und Ludwig Horn in einer Podiumsdiskussion aufeinander.

Von Viktoria Spinrad, Tutzing

Sie ist 61, er 27. Sie ist staatlich geprüfte Wirtschafterin für Landbau, er Wirtschaftsinformatiker und Versicherungskaufmann. Sie ist Bürgermeisterin, er Gemeinde- und Kreisrat. Er gilt als selbstbewusster Sunnyboy, sie als fleißige Stoikerin.

Marlene Greinwald (FW) und Ludwig Horn (CSU) sind zwei ungleiche Kandidaten auf den Posten als Rathausoberhaupt in Tutzing. Dort wird in sechseinhalb Wochen gewählt, nach dem plötzlichen Tod von Verwaltungschef Rudolf Krug im Jahr 2017 sind die Wahlen hier von den Kommunalwahlen entkoppelt.

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Da ist man schon bei einem der Themen, mit der sich Herausforderer Horn dieser Tage zu profilieren versucht für den Urnengang am 26. November. Sollten die Wahlen wieder zusammengeführt werden? Horn will sich dafür einsetzen, Greinwald lehnt es ab. Personenwahl oder Kosteneinsparung? Das ist eines der vielen Themen, über das die Süddeutsche Zeitung am kommenden Freitag, 13. Oktober, mit den beiden Kandidaten diskutieren wird.

Von 19 Uhr an wird es im Roncallihaus einen Ritt geben durch die Themen, die Tutzing bewegen. Zum Beispiel das Wohnen. In Tutzing erreichen die Preise teils Münchner Niveau. Wie kann es die 10 000-Einwohner-Gemeinde im Sandwich zwischen See und Naturschutzgebiet schaffen, auch der Krankenschwester oder der Verwaltungsfachkraft bezahlbares Wohnen zu ermöglichen?

Bürgermeisterin Marlene Greinwald. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Mit fast zwei Drittel der Stimmen setzte sich Ludwig Horn (CSU) am Sonntag gegen Amtsinhaberin Marlene Greinwald (FW) durch. (Foto: Nila Thiel)

Als "nicht vergnügungssteuerpflichtig" gilt der Posten im Rathaus. Die Gemeinde hat finanziell zu knapsen, kann kaum ihren Pflichtaufgaben nachkommen. Könnte ein größeres Gewerbegebiet hier Abhilfe schaffen, um mehr Geld in die Kassen zu spülen? Oder ist der Zug längst abgefahren?

Ein weiteres Sorgenthema: Asyl. An der Hauptstraße entsteht ein neues Containerdorf für bis zu 150 Geflüchtete. Doch wer soll sich um die Menschen kümmern? "Der Schwung von 2019 ist weg", mahnte kürzlich der Helferkreis im SZ-Interview. Derweil ächzt auch die örtliche Tafel - so viele neue Menschen könne man gar nicht bewältigen, heißt es von dort.

Natürlich ist längst nicht alles schlecht im beschaulichen Tutzing. Es gibt eine rege Klimaschutzbewegung und viel ziviles Engagement. Satte 66 Vereine im Ort haben die Bürgerreporter von den Tutzinger Nachrichten gezählt. Wieviel Zusammenhalt es hier geben kann, hat auch die eigenhändige Sanierung des Minigolfplatzes gezeigt. Ein Projekt, das von Herausforderer Horn vorangetrieben wurde. Doch kann der 27-Jährige auch Bürgermeister?

Darüber und über noch mehr diskutieren am Freitagabend SZ-Redaktionsleiter Florian Zick und Tutzing-Reporterin Viktoria Spinrad mit den beiden Kandidaten. Und natürlich dürfen auch die Zuhörer ihre Fragen an das Duo stellen.

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