Streit um Bundeswehr-Gelände:Feldafing legt sich mit Guttenberg an

Die Bundeswehr gibt ihren Standort in Feldafing auf, nur über den Zeitpunkt schweigt sich Minister Guttenberg aus. Jetzt stänkert Bürgermeister Sontheim gegen Berlin - und fordert Schadenersatz.

Otto Fritscher

Bürgermeister Bernhard Sontheim ist ein Freund der klaren Worte: "Für nichts und wieder nichts" habe die Gemeinde Feldafing einen sechsstelligen Betrag ausgegeben.

Die Bundeswehr gibt ihren Standort in Feldafing auf - nur der Zeitpunkt ist noch unklar. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg kann noch keinen Termin nennen. (Foto: dpa)

Grund für Sontheims Verärgerung ist ein Brief, in dem Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mitteilt, dass es immer noch keinen Termin für den Umzug des Bundeswehr-Standorts in Feldafing in die General-Fellgiebel-Kaserne im Nachbarort Pöcking gebe. Die Fusionierung der beiden Standorte sei nach wie vor beschlossene Sache, verzögere sich aber "vermutlich über 2013 hinaus".

"Wir frieren jetzt sämtliche Aktivitäten für eine künftige Nutzung des Areals ein", kündigte Sontheim gegenüber der SZ an. Und er geht einen Schritt weiter: "Wir haben einen Rechtsanwalt beauftragt zu prüfen, ob wir die Bundesrepublik Deutschland auf Schadenersatz verklagen können."

Denn die Gemeinde habe bereits für Planungen und andere Vorleistungen einen sechsstelligen Betrag ausgegeben. "Reihenweise", so Sontheim, seien auch Investoren und Interessen abgesprungen, die das Gelände nach Auszug der Bundeswehr nutzen wollten.

Darunter seien Hightech-Firmen, andere Unternehmen und hochkarätige Forschungsinstitute gewesen. "Die wollen doch irgendwann Klarheit, wie es weitergeht", zeigt Sontheim Verständnis.

Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die in Feldafing wohnt, hatte bei Guttenberg wegen des Umzugs nachgefragt.

© SZ vom 23.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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