Wetter:Nach dem Schnee kommt die Glätte

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Winteridylle: Der Ammersee hat in den vergangenen Tagen ein strahlend schönes Bild abgegeben. (Foto: Arlet Ulfers)

Die Feuerwehr musste seit Freitagabend zu mehr als 300 Einsätzen ausrücken. Wann der Schienenverkehr wieder aufgenommen werden kann, ist noch unklar.

Von Linus Freymark, Starnberg

Die Wetterlage hat sich gedreht: Nach den heftigen Schneefällen vom Wochenende sind die Temperaturen am Dienstag in den Plusbereich geklettert - und haben die Schneemassen ein wenig zum Tauen gebracht. Dennoch läuft das öffentliche Leben noch immer nicht im Normalbetrieb: Der Zug- und S-Bahnverkehr war auch am Dienstag noch weitgehend eingestellt. Die Bahn teilte am Nachmittag mit, wegen defekter Oberleitungen, abgeknickter Bäume, Sträucher und Äste sowie Schäden an den Zügen sei eine Wiederaufnahme des Betriebs auf den Schienen im Fünfseenland nicht möglich. Wann der Verkehr auf der Schiene wieder rollen kann, war noch nicht abzusehen.

Auf den betroffenen Strecken, etwa bei der S6, organisierte die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Allerdings kam es auch hier zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen, laut Bahn aufgrund der "eingeschränkten Straßenverhältnisse". Wann sich diese wieder vollständig normalisieren, ist ebenfalls nicht sicher vorherzusagen. Am Mittwoch rechnen Meteorologen wegen des nächtlichen Frosts mit Glätte. Immerhin zog die Witterung am Dienstag keine schweren Unfälle nach sich.

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Die vergangenen Tage seien schon anstrengend gewesen für die Einsatzkräfte, sagt Thomas Schade, Sprecher der Kreisbrandinspektion. Mehr als 300 Einsätze hätten die Feuerwehren wegen des Schnees seit Freitagabend verrichtet, berichtet er. Die Feuerwehrleute waren vor allem damit beschäftigt, Straßen und Schienen von abgebrochenen Ästen zu befreien. Auch Strom- und Telefonleitungen mussten vom Gestrüpp befreit werden.

Bei Schondorf stellen die winterlichen Straßenverhältnisse Autofahrer nach wie vor auf die Probe. (Foto: Arlet Ulfers)
Nichts als Schnee, wo sonst Schienenbetrieb herrscht: die Strecke der BRB bei Utting. (Foto: Arlet Ulfers)

Besonders viel los gewesen sei im Würmtal, in Herrsching sowie in Tutzing. Aber es gebe wohl kaum eine Feuerwehr in der Region, die in den vergangenen Tagen nicht zu einem witterungsbedingten Einsatz ausgerückt sei, vermutet Schade. Auch am Dienstag waren die Einsatzkräfte noch immer damit beschäftigt, umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste zu beseitigen. Wegen der anhaltenden Schneebruchgefahr warnt das Wasserwirtschaftsamt davor, die Uferwege an den Seen sowie Trampelpfade in Parks und Wäldern zu benutzen. Unterdessen werden die Turnhallen wieder nach und nach freigegeben. In Herrsching sind die Sportstätten bereits wieder zugänglich, die Starnberger Hirschangerturnhalle wird am Donnerstag wieder nutzbar sein.

Von den Einschränkungen bleiben auch Logistikunternehmen wie die Post betroffen. Briefe und Pakete stapeln sich in den Verteilerzentren und können erst in den kommenden Tagen ausgeliefert werden. Für die übrigen Wirtschaftsbetriebe im Landkreis Starnberg haben sich die Folgen der Wetterkapriolen bislang in Grenzen gehalten. Zwar hätten der Einzelhandel und die Betreiber der Weihnachtsmärkte Umsatzeinbußen zu verzeichnen, ansonsten hielten sich die Auswirkungen aber "im Rahmen", berichtet GWT-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter. Wünschenswert sei aus Sicht der Wirtschaft jedoch eine baldige Wiederaufnahme des Zugverkehrs, damit Beschäftigte wieder ohne Probleme zur Arbeit kommen könnten.

In der Fachoberschule in Starnberg findet ab diesem Mittwoch wieder Präsenzunterricht statt. Die Berufsschule dagegen bleibt beim Distanzunterricht. Gute Nachrichten gibt es aus der Grundschule Stockdorf: Der Heizungsschaden ist behoben, der Unterricht kann von Mittwoch an wieder regulär stattfinden.

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