Fünfseen-Filmfestival:Paula Beer erhält Hannelore-Elsner-Preis

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Paula Beer wird in Starnberg mit dem Hannelore-Elsner-Preis geehrt. (Foto: Gerald Matzka/dpa)

Die 28-Jährige wird für ihre schauspielerische Leistung im Beziehungs- und Freundschaftsdrama "Roter Himmel" ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet Ende August in der Schlossberghalle statt.

Von Katja Sebald, Starnberg

Wer im Open-Air-Kino im Starnberger Seebad war, der weiß es bereits seit Freitag: Die Schauspielerin Paula Beer erhält in diesem Jahr den Hannelore-Elsner-Preis. Sehr viele Leute waren es zwar nicht, die nach dem heftigen Regenguss noch Lust auf Kino im Freien hatten, aber die etwa fünfzig Hartgesottenen mit Regencape, Decken und warmen Pullovern ausgerüsteten Filmfans wurden dann nicht nur mit dieser Exklusivinformation, sondern auch mit der bezaubernden Paula Beer auf der Leinwand belohnt.

Denn zur Eröffnung der Open-Air-Kinoreihe lief der preisgekrönte Film "Roter Himmel" von Christian Petzold mit Paula Beer in einer der Hauptrollen. Der Film spielt in einem heißen Sommer an der Ostsee, Waldbrände bedrohen das Ferienidyll.

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Der heiße Sommer am Starnberger See aber machte am Wochenende erst einmal Pause. Ausgerechnet zum Auftakt des Kino-Open-Airs öffnete der Himmel am Freitagabend alle Schleusen. Anstatt Partylaune herrschte deshalb zunächst gähnende Leere auf der Wiese im Seebad. Nach dem Regen, einem spektakulär schönen Sonnenuntergangshimmel und Einbruch der Dunkelheit begrüßte Matthias Helwig dann die Gäste, die es sich auf den eilig trocken gewischten Stühlen bequem gemacht hatten.

"Die richtige Kleidung macht den Filmgenuss aus", sagte Helwig, der auch in diesem Jahr bei jedem Wetter außer bei Katastrophenwarnung spielen will. Die weitaus meisten Besucher waren an diesem ersten Abend aber ohnehin Open-Air-Profis, die Taschen und Rucksäcke voller Equipment mitgebracht hatten. Auch heiße Getränke in Thermoskannen waren zu sehen.

Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert

Die erst 28-jährige Paula Beer ist die fünfte Schauspielerin, die den Hannelore-Elsner-Preis erhält. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2019 in Gedenken an Hannelore Elsner auf dem Fünfseen-Filmfestival vergeben und würdigt herausragende Leistungen deutschsprachiger Schauspielerinnen. Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am 29. August in der Starnberger Schlossberghalle statt.

Paula Beer (rechts) spielt im Beziehungs- und Freundschaftsdrama "Roter Himmel" die Hauptrolle. (Foto: Christian Schulz/Schrammfilm/Pif)

Paula Beer, Jahrgang 1995, gilt als eine der vielversprechendsten jungen Schauspielerinnen in Deutschland. Sie feierte ihr Kinodebüt 2010 in der Rolle der Oda in Chris Kraus' Spielfilm "Poll", für die sie den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin erhielt. Für die Darstellung der Luzi in "Das finstere Tal" von Andreas Prochaska wurde sie für den Österreichischen Filmpreis nominiert. International bekannt wurde sie durch ihre Rolle in dem deutsch-französischen Drama "Frantz" von François Ozon aus dem Jahr 2016, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt. 2018 war sie in Florian Henckel von Donnersmarcks Oscar-nominierten "Werk ohne Autor" zu sehen.

Ebenfalls 2018 spielte sie in Christian Petzolds "Transit" an der Seite von Franz Rogowski und 2020 war sie in der Titelrolle von Petzolds "Undine" zu sehen, für die sie den Silbernen Bären als beste Schauspielerin und den Europäischen Filmpreis erhielt. Auf der diesjährigen Berlinale 2023 feierte dann das Beziehungs- und Freundschaftsdrama "Roter Himmel" Premiere. Zuletzt spielte Paula Beer die Titelrolle in Kilian Riedhofs "Stella - Ein Leben" über die deutsche Jüdin Stella Goldschlag, die während des Zweiten Weltkriegs als Denunziantin für die Gestapo arbeitete. Der Film kommt im Herbst in die Kinos.

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