Gastronomie in Starnberg:Jassu, Ela!

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Sehr zufrieden mit den neuen Räumlichkeiten am Starnberger Kirchplatz: Vasili, Elena und Christos Lakopoulos (von links). (Foto: Georgine Treybal)

Die Familie Lakopoulos hat mehr als 20 Jahre lang die Griechische Taverna im Bayerischen Hof betrieben. Nun haben sie am Kirchplatz ihr neues Lokal eröffnet - mit bewährter Karte und einem neuen Namen.

Von Linus Freymark, Starnberg

Ein bisschen stolz sind sie schon. "Gefällt's?", fragt Elena Lakopoulos, als sie durch die neuen Räumlichkeiten führt. Helle Wände mit zurückhaltender Deko, viel Licht und gemütlich aussehende Sitzmöglichkeiten - ja, es gefällt durchaus, wie die Familie Lakopoulos ihr neues Restaurant gestaltet hat. Lange Zeit, mehr als 20 Jahre, haben Papa Christos und Mama Sula die "Griechische Taverna im Bayerischen Hof" betrieben - damals noch größtenteils ohne die Kinder Vasili und Elena. Jetzt schmeißen sie zu viert ihren neuen Laden am Kirchplatz. Und auch wenn viel Bewährtes gleich geblieben ist: Ein bisschen was hat sich doch auch verändert.

Da ist als Erstes der Name. "Griechische Taverna im Bayerischen Hof" ist erstens etwas lang - und zweitens stimmt das ja auch gar nicht mehr. Ende 2020 musste das Lokal wegen Einsturzgefahr und weiterer erheblicher Mängel des maroden Hotels schließen. Am 21. Dezember 2020 mussten sie zusperren, Elena Lakopoulos kennt das Datum noch genau. Vergangenen Sommer durften die Lakopoulos' wenigstens ihren Außenbereich öffnen, allerdings durfte die Küche nicht genutzt werden. Es war mehr Imbiss als Restaurant. "Eine Notlösung", sagt Elena Lakopoulos. Nebenbei suchte die Familie nach neuen Räumlichkeiten. Aber in Starnberg ist das, gelinde gesagt, gar nicht mal so einfach. "Das war keine einfache Zeit", sagt Elena Lakopoulos. Umso glücklicher sind sie nun über die neue Location am Kirchplatz, und wegen des Umzugs musste ein neuer Name her. Sie haben lange überlegt: Es sollte ein Name sein, bei dem man versteht, dass es um griechisch-mediterranes Essen geht. Poseidon, Olympos - alles viel zu abgedroschen. Irgendwann sind sie beim Herumspinnen dann auf "Ela" gekommen. Ela bedeutet auf Deutsch "Komm". Eine freundliche Botschaft also, sagt Elena. Obendrein ein kurzes Wort, das sich jeder merken kann - der Name war gefunden.

Bewährte Karte, zurückhaltende Deko, viele Stammgäste: Im griechischen Restaurant "Ela" hat sich im Vergleich zur "Taverna" einiges geändert. (Foto: Georgine Treybal)

An der Karte hat sich so gut wie nichts geändert. Neben griechischen Klassikern wie Gyros und Souvlaki gibt es Fischgerichte, auch für Vegetarier ist etwas dabei - zum Beispiel die fleischlose Moussaka. Bei den Vorspeisen haben sich nur Kleinigkeiten verändert. Geändert aber hat sich etwas am Konzept: Die Taverna hatte nachmittags geschlossen. Im "Ela" gibt es nun von 12 bis 14.30 Uhr einen Mittagstisch, im Anschluss bietet Familie Lakopoulos bis 17 Uhr eine Auswahl an kleineren Gerichten und kalten Speisen an. Etwas Leichtes für den "Nachmittagshunger", erklärt Lakopoulos die Idee dahinter. Und Bruder Vasili ergänzt: Auch für einen Sprizz könne man nachmittags vorbeikommen und sich entweder drinnen oder im Außenbereich niederlassen. Dieser wird - nach ein bisschen Hin und Her mit den Behörden - demnächst auf 22 Tische erweitert mit Ausblick auf Kirchplatz und Wittelsbacherstraße: Die Fläche hinter der "Bastion" - ein nicht funktionierender Brunnen - darf ebenfalls genutzt werden.

Der Außenbereich des "Ela" wird noch erweitert. (Foto: Georgine Treybal)

Im Innenraum gibt es nach dem Umzug deutlich weniger Platz: Fasste die Griechische Taverna bis zu 100 Gäste, gibt es im "Ela" nur noch 34 Sitzplätze. Eine bewusste Verkleinerung, erklärt Elena Lakopoulos, man wollte als reiner Familienbetrieb wiedereröffnen. "Wir sind sehr, sehr glücklich hier", sagt sie und klingt dabei fast schon wie die Pressesprecherin eines Konzerns. Mit einem Unterschied: Man glaubt ihr, was sie sagt.

Bei den Gästen scheint Starnbergs einziges griechisches Lokal trotz der Pause weiterhin beliebt zu sein. Ein paar Mal streckt jemand an diesem Vormittag seinen Kopf durch die Tür und fragt nach einer Reservierung. Von den früheren Stammgästen seien viele geblieben, erzählt Elena Lakopoulos. Hinzu kämen durch die zentrale Lage auch Passanten, die zufällig vorbeilaufen. "Es läuft sehr gut", sagt sie über die ersten zwei Wochen in der neuen Location. Durch das "Wohnzimmerflair", wie sie es nennt, würden viele Gäste nach dem Essen auch noch länger bleiben, einen Kaffee trinken, ratschen. "Das hat so gefehlt seit Corona", sagt sie. Und ja, man kann sich das durchaus vorstellen, wie in dem hellen Raum mit den gepolsterten Holzstühlen abends die Stimmen der Gäste durcheinanderwirbeln, während man sich nach dem obligatorischen Ouzo noch einen wirklich allerletzten Absacker genehmigt.

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