Starnberg:Ein Heim für die "Mutter aller Sportarten"

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Mit großem Festakt weiht der TSV 1880 Starnberg sein für 430 000 Euro saniertes Sportstadion am Riedener Weg ein.

Peter Haacke

Mit einem großen Festakt hat der TSV 1880 Starnberg am Wochenende sein renoviertes Stadion am Riedener Weg eingeweiht. Nach knapp zweijähriger umfassender Sanierung freuen sich Leichtathleten als auch American Footballer des rund 3000 Mitglieder zählenden Sportvereins über eine uneingeschränkt nutzbare Sportstätte. Vor allem aber die Schüler der verschiedenen umliegenden Schulen werden das bereits 1966 erbaute Stadion im Besitz des TSV nun wieder verstärkt nutzen können. Die Kosten der Sanierung betragen rund 430 000 Euro, siebzig Prozent dieser Summe hat die Stadt Starnberg übernommen.

Starnberg Sportplatz TSV Starnberg, Eröffnung des umgebauten Sportstadions des TSV Starnberg. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Die Leichtathletik gilt bekanntlich als "Mutter aller Sportarten". Doch in der Kreisstadt konnte diese Disziplin bestenfalls "stiefmütterlich" behandelt werden: Seit Jahren schon durfte die marode 400-Meter-Tartan-Rundbahn des Sportstadions wegen Unfallgefahr nicht mehr für offizielle Wettkämpfe genutzt werden, in den durch Frost brüchig gewordenen Laufbahnbelag hatte sich Wurzelwerk eingegraben. Zudem wurden die Nebengebäude energetisch saniert und die veraltete Heizungsanlage, Duschen und sanitären Anlagen erneuert. Die American Footballer indes freuen sich über zwei neue Lagerräume, außerdem wurde der Zaun zu den angrenzenden Bahngleisen hin erneuert. TSV-Präsident Heinrich Frey würdigte in einer launigen Ansprache insbesondere das finanzielle Engagement der Stadt, über das im Stadtrat trotz schwieriger Haushaltslage selten Einigkeit bestanden hatte. "Die Sanierung war dringend notwendig", sagte Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger, "das TSV-Stadion ist in der Stadt die einzige Anlage mit Laufbahn und damit für den Schulsport bedeutsam".

Voraussichtlich rund 300 000 Euro der Gesamtkosten- endgültig abgerechnet ist noch nicht - übernimmt die Stadt, 20 Prozent werden über ein Darlehen vom Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) zwischenfinanziert und zehn Prozent muss der TSV Starnberg selbst stemmen "Wir sind alles andere als reich", sagte Frey, "im Gegenteil - wir sind arm". Pfaffinger nahm den Aspekt gern auf - und konterte mit der durchaus rhetorisch gemeinten Frage: "Welcher Sportverein hat heutzutage noch Geld?"

Das frisch renovierte Stadion bleibt ausschließlich der sportlichen Nutzung vorbehalten. Konzerte oder andere Festivitäten sind laut TSV-Geschäftsführerin Carola Palm trotz Nähe zu Friedhof und Bahngleisen wegen Lärmschutzauflagen ausgeschlossen. Allerdings bietet sich das Stadion nun wieder für die Ausrichtung offizieller Wettkämpfe an.

Zum Start des Festaktes war eine Fahnenabordnung des TSV Starnberg - begleitet von Vereinsmitgliedern und Starnberger Stadträten - zu den Klängen der Starnberger Stadtkapelle von der Brunnangerhalle zum Stadion marschiert. Cheerleaders, Footballer, Tänzer und Turnerinnen bestritten einen Showteil. Nur Sportreferentin Eva John fehlte im Reigen der sportiven Gästeschar: Sie war laut Pfaffinger an ihrem freien Tag weiterhin mit der Renovierung der Toilettenanlagen am Bahnhof See beschäftigt.

© SZ vom 12.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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