Busfahrermangel beim MVV:Vergessene Kinder, verärgerte Eltern

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Landrat Stefan Frey und Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik bemängeln die häufigen Ausfälle auf den Buslinien - erst recht zum Schulstart. Nun reagieren Stadt und Kreis: Die Schüler gehen vor.

Von Linus Freymark, Starnberg

Angesichts der zahlreichen Ausfälle auf den Buslinien des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) regt sich bei Kommunalpolitikern zunehmend Unmut. Besonders häufen sich die Verspätungen und Ausfälle auf den Linien 904 (Starnberg-Leutstetten-Wangen-Schäftlarn-Starnberg), 961 (Starnberg-Ammerland) und 975 (Wolfratshausen-Starnberg). Erst recht jetzt zum Schulanfang ist der Ärger bei vielen Eltern groß. Denn viele Kinder sind für den Weg in die Schule auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, nicht jede Mutter und jeder Vater hat morgens die Zeit, den Nachwuchs zum Unterricht zu fahren.

Im Landratsamt hat man nun reagiert. In dieser Woche treffen sich Vertreter des Kreises mit dem zuständigen Verkehrsunternehmen, um über die Situation zu beraten. Landrat Stefan Frey (CSU) hat dafür bereits eine klare Forderung formuliert: Bevor die für die Schulkinder essenziellen Verbindungen wegfallen, müsse man den Takt zunächst zu anderen Tageszeiten ausdünnen. Die Schüler gehen vor.

In Starnberg überlegt die Stadtverwaltung nun, selbst gegen die Schwierigkeiten beim morgendlichen Busverkehr vorzugehen. Um sicherzustellen, dass insbesondere die jüngsten Grundschüler morgens pünktlich zum Unterricht erscheinen können, will Bürgermeister Patrick Janik (CSU, UWG, SPD, BLS) wieder städtisch finanzierte Schulbusse einführen. Diese waren 2015 unter der damaligen Bürgermeisterin Eva John (heute Pfister) entgegen aller Ratschläge aus dem Stadtrat und massiver Proteste betroffener Eltern eingestellt worden. Für die Grundschulen Söcking und Percha gibt es diese Verbindungen bereits seit geraumer Zeit wieder, nun soll diese auch für die Grundschule Starnberg wieder eingeführt werden. Die Kosten hierfür dürften sich im sechsstelligen Bereich bewegen.

Für die Ausfälle können die Busunternehmen, die im Auftrag des MVV die Linien bedienen, nur bedingt etwas. Denn der Mangel an Fahrern lässt sich kurzfristig wohl qnicht beheben. Zwar kann der Landkreis bei Ausfällen hohe Vertragsstrafen einfordern, doch das Kernproblem - der Fachkräftemangel - wird dadurch nicht behoben.

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