Bluttat in Starnberg:Die mutmaßlichen Täter schweigen

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Schauplatz eines Verbrechens: Ein Polizeifahrzeug steht vor dem Haus im Norden Starnbergs. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Der 19-jährige Olchinger und der 18-jährige Starnberger werden in der Untersuchungshaft psychologisch untersucht.

Von Christian Deussing, Starnberg

Warum musste die Familie in Starnberg in ihrem Haus am 11. Januar sterben? Das ist weiter rätselhaft, denn ein Motiv für das Verbrechen, bei dem drei Menschen erschossen wurden, bleibt unklar. Der mutmaßliche Mörder, ein 19-jähriger Olchinger, schweigt laut Polizei nach seinem Geständnis jetzt in der Untersuchungshaft - ebenso sein 18-jähriger Freund aus Starnberg, der den Olchinger zum Tatort gefahren, dort wieder abgeholt und vom Mordplan gewusst haben soll. Auch der 18-Jährige befindet sich seit Freitag wegen mutmaßlicher Beihilfe zum Mord in Untersuchungshaft.

Beide Tatverdächtige werden psychologisch untersucht, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München am Montag mitteilte. Es werde auch geprüft, ob der 18-Jährige ebenso im Haus der Familien gewesen sein und sogar mitgeschossen haben könnte. Am Tatort waren ein Ehepaar und ihr 21-jähriger Sohn erschossen worden. Es wurden zwei Pistolen gefunden, abgefeuert wurden zwölf bis 15 Schüsse. Der Mord ereignete sich laut Staatsanwaltschaft wohl in den frühen Morgenstunden - wobei auch auf den Familienhund zweimal geschossen wurde. Das Tier überlebte. Der 19- und der 18-Jährige waren nach bisherigen Erkenntnissen mit dem 21 Jahre alten Mordopfer befreundet, das Büchsenmacher lernte. Das Trio soll sich mit Waffen gut ausgekannt haben.

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Der mutmaßliche Haupttäter stammt aus dem Raum Stuttgart und wohnte bis zum Spätsommer vorigen Jahres im Landkreis Starnberg, bevor er nach Olching zog. Eine frühere Nachbarin hat ihn als "netten und höflichen jungen Mann" in Erinnerung. Der 19-Jährige absolvierte eine Lehre als Industriemechaniker, soll aber jetzt arbeitslos gewesen sein. Der 18-jährige Starnberger ist dem Vernehmen nach ohne Ausbildung und soll mit einer kleineren Hehlerei aufgefallen sein. Auch dessen Wohnung wurde am Donnerstag von der Kripo durchsucht, zudem ein Appartement in einer Gemeinde am Starnberger See. Die Fahnder stellten Notebooks und Handys sicher.

Aus den Daten könnten sich Erkenntnisse zu dem Mordmotiv ergeben. Im Umfeld der Tatverdächtigen sowie der Opfer werden zudem Personen vernommen. Die Ermittler fragen sich auch, warum auch die 60 und 64 Jahre alten Eltern erschossen wurden. Haben sie den Täter, der den Türcode kannte, im Haus überrascht?

© SZ vom 28.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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