Starnberger See:Ausgebrannte Yacht soll bald gehoben werden

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Smoke on the Water: Ein Segelboot ist in Brand geraten, wenig später sinkt es. Erst Wochen später wird die kleine Yacht geborgen. Als Brandursache wird ein technischer Defekt an einem Elektromotor vermutet. (Foto: Feuerwehr Bernried)

Die Bergungsaktion vor St. Heinrich ist nicht einfach. Und die Kriminalpolizei will klären, warum das Segelboot in Brand geraten ist.

Von Christian Deussing, Starnberg

Das Segelboot war vor vier Wochen ausgebrannt und vor St. Heinrich im Starnberger See gesunken. Seitdem liegt die Yacht, die mit einem Elektromotor ausgerüstet ist, in 15 Metern Tiefe auf Grund. Voraussichtlich werde das Schiff in zwei bis drei Wochen gehoben, teilte auf Nachfrage das Starnberger Landratsamt mit. Dies sei auch abhängig vom Wetter, von der Sicht unter Wasser und dem Bergungskonzept. An der Aktion werden unter anderem Mitarbeiter des Fachbereichs Umweltschutz teilnehmen.

Eine Bergungsfirma aus der Region ist damit beauftragt worden, die schwerbeschädigte Yacht aus dem See zu heben, die nach Polizeiangaben einem 52-jährigen Starnberger gehört. Es soll vor allem geklärt werden, warum das Feuer auf dem Segelboot ausgebrochen war, das in einem Bojenfeld in der Nähe von St. Heinrich am Ostufer festgebunden war.

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Am Nachmittag des 26. September war der Brand gemeldet worden, doch die herbeigeeilten Feuerwehren und Wasserwachten hatte keine Chance mehr, das 45 Jahre alte Kajütboot zu retten. Die mögliche Schadenshöhe kann die Polizei noch nicht beziffern. Um diese zu ermitteln, wird die zuständige Versicherung einen Gutachter einschalten.

Wegen des Großeinsatzes war die Linienschifffahrt nach Seeshaupt unterbrochen

Bislang gehen die Ermittler von einem technischen Defekt aus, der das Segelschiff entzündete. Trotzdem werden die Brandfahnder das Wrack nach der Bergungsaktion ganz genau untersuchen, um andere Ursachen auszuschließen. Dazu gehöre auch, zweifelsfrei festzustellen, dass sich am Unglückstag keine Person an Bord befunden habe, erklärt Manfred Frei, Chef der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck.

Seinerzeit waren etwa 50 Feuerwehrleute sowie einige Wasserwachten - unter anderem aus Ammerland und Starnberg - mehr als vier Stunden im Einsatz. Ein Tutzinger Feuerwehrboot wollte das gelöschte Segelschiff nach Seeshaupt abschleppen. Doch die Besatzung musste die Leine kappen, weil die Yacht zu sinken begann. "Hätten wir das Schlepptau nicht gekappt, wären wir mit untergegangen", berichtete der Tutzinger Feuerwehrkommandant und damaliger Einsatzleiter, Christoph Knobloch.

Die Helfer hatten auch verkohlte Holzteile, Schwimmwesten und andere Utensilien vom ausgebrannten Boot im Radius von bis zu 70 Metern aus dem Wasser gefischt. Die Polizei geht aber nicht davon aus, dass größere Mengen an Treibstoff in den See gelangt sind. Wegen des Großeinsatzes konnten an dem Nachmittag auf dem südlichen Bereich des Starnberger Sees die Linienschiffe den Dampfersteg von Seeshaupt über einige Stunden nicht anfahren.

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