Raisting:Das Radom bleibt zu

Betreiber sagen überraschend die Teilnahme am "Tag des offenen Denkmals" ab. Förderverein kündigt enttäuscht die Mitarbeit auf.

Sabine Bader

Die Radom Raisting GmbH hat ihre Teilnahme am "Tag des offenen Denkmals", 9. September, abgesagt. Überhaupt werden Besucher vorerst keinen regelmäßigen Zugang zu dem Baudenkmal erhalten. Das teilte gestern der Vorstand des "Fördervereins Industriedenkmal Radom Raisting" unter Bedauern mit. Seit vielen Jahren strebt der mehr als 120 Mitglieder zählende Verein an, auf einem Teil der Fläche am Fuß der Antenne eine Dauerausstellung zu Technik und Geschichte des Satellitenfunks und der Telekommunikation einzurichten. Nach jüngsten Gesprächen mit dem Geschäftsführer der Radom Raisting GmbH, René Jakob, sei jedoch klar geworden, dass es auch in den kommenden Jahren keine erweiterte Ausstellung geben werde, erklärte Fördervereinschefin Sabine Vetter. Die GmbH wolle den Innenraum möglichst leer halten, stehe auf dem Standpunkt, die Antenne selbst sei die eigentliche Ausstellung - ergänzt durch einige Schautafeln und Modelle.

Das Raistinger Radon gilt als einzigartiges Denkmal aus den Pioniertagen der Satellitenkommunikation.Foto: Fuchs (Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Die Vorgabe der Radom Raisting GmbH lässt keine Perspektive für unsere Arbeit erkennen, weshalb wir uns vorerst zurückziehen müssen", so Vetter. "Wir sind jedoch jederzeit zu einem offenen Dialog bereit. Organisation und Einsatzteams für eine Öffnung sind jederzeit startklar." Laut Vetter liegen viele technische Objekte und Originaldokumente in Depots und warten nur darauf, der Öffentlichkeit gezeigt zu werden. Das Interesse bei Laien wie Fachleuten sei jedenfalls groß, hat die Vereinschefin festgestellt. Die Bürger wollen laut Vetter eben nicht nur die neue Hülle des Gebäudes ansehen, sondern vielmehr wissen, was das Radom zu einem "Denkmal von herausragender nationaler Bedeutung" mache und worin sein wissenschaftlicher und technikgeschichtlicher Beitrag zum neuen Zeitalter der Kommunikation bestehe.

© SZ vom 03.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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