Pünktlich zur Weltklimakonferenz liefert auch das Wettergeschehen im Alpenvorland ein Indiz für die rasch zunehmende Erwärmung der Atmosphäre. Der zurückliegende Monat war der wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen am meteorologischen Observatorium auf dem Hohen Peißenberg im Jahr 1781. Mit einer Mitteltemperatur von 13,4 Grad Celsius übertraf er den bisherigen Spitzenreiter aus 2001 gleich um 0,6 Grad und lag um 5,4 Grad über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Der Oktober 2022 fiel auch deutlich wärmer als der Vormonat aus: Im September wurde auf dem Hohen Peißenberg eine Mitteltemperatur von 11,3 Grad gemessen.
Paradoxerweise fiel auch der kälteste Oktobertag mit 5,5 Grad gleich auf den Monatsersten, während die höchste Temperatur am 29., also lange nach der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche, gemessen wurde. Auf dem Hohen Peißenberg wurde mit 21,2 Grad das wärmste Oktober-Tagesmittel seit 1781 registriert, der Maximalwert von 25,4 Grad erfüllt das Kriterium für einen meteorologischen Sommertag. Im 350 Meter niedriger gelegenen Wielenbach gab es im vergangenen Monat sogar vier Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad. Trotz der Temperaturrekorde brachte der Oktober auch reichlich Regen: Mit 117 Liter pro Quadratmeter wurde das langjährige Mittel um zwei Drittel übertroffen. Die Sonnenscheindauer blieb mit 143 Stunden knapp unter dem Monatsdurchschnitt.