Nepomuk:Der Himmel gibt die Richtung vor

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Sie gibt die Richtung vor: Die Kompassnadel weist nach Norden. (Foto: IMAGO/berkay)

Manchmal ist es entscheidend, ob man im Norden oder Süden wohnt - vor allem beim Müll.

Kolumne von eurem Nepomuk, Krailling

Ich weiß ja nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt. Aber selbst ich war mal Kind. Ja, sogar ein ganz wissbegieriger kleiner Kerl soll ich gewesen sein. Das hat zumindest mein Opa immer behauptet. Und der musste es wissen. Vor allem für die Himmelsrichtungen soll ich mich schon von klein auf interessiert haben. Vielleicht hab' ich schon damals geahnt, dass sie im Leben oft ganz entscheidend sein können. Darum wollte ich ja auch schon immer einen Kompass haben. Denn er gibt die Richtung vor. Sagt jedem, wo es lang geht. Was so manchem Politiker im Fünfseenland gar nicht schaden könnte. Aber das nur am Rande.

Ja, das mit dem Kompass und seiner magnetischen Nadel hat mich schon früh fasziniert. Als Kind hab' ich mich natürlich gefragt, warum die Nadel immer nach Norden zeigt. Mein Opa hat mir dann erklärt, dass die Erde viel Eisen enthält und deshalb selbst wie ein riesiger Magnet wirkt. Wenn man dann den Kompass so dreht, dass das N auf dem Gehäuse mit der farbigen Nadelspitze übereinstimmt, kann man alle vier Himmelsrichtungen ablesen. Das hat mir eingeleuchtet. Schließlich war ich schon immer ein waches Kerlchen.

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Da ich mir aber sicher bin, dass ihr alle auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen seid - sonst würdet ihr mich ja auch nicht so aufmerksam lesen - verrate ich euch heute was. Es geht um Himmelsrichtungen und um die Fleckhamerstraße. Wo die liegt, wollt ihr wissen? Ja, genau da wird es schwierig. Wer auf der Nordseite der kleinen Straße wohnt, ist nämlich Kraillinger. Die Anwohner der südlichen Straßenseite hingegen gehören zu Stockdorf, also zur Gemeinde Gauting. Kraillinger und Gautinger Bürger an ein und derselben Straße. Wo gibts denn so was?

Starnberg (Foto: Bernd Schifferdecker)

Aber der Irrsinn geht noch weiter, Leute. Bis zum Müll. Abgeholt werden Restmüll, Bioabfälle, Papier und gelber Sack in dieser Straße nämlich meistens an unterschiedlichen Tagen von der Firma Remondis im Auftrag des Kommunalunternehmens Awista. Ist beispielsweise der Restmüll auf der Stockdorfer Seite am Mittwoch an der Reihe, wird er in der Kraillinger Hälfte am Freitag geholt. Ja, ihr habt richtig gelesen. Das macht doppelt so viele Müllfahrzeuge in der nur 350 Meter langen geteilten Sackgasse. Schon mal was von Klimaschutz und Synergieeffekten gehört? Offenbar nicht. In der Jahnstraße läuft es übrigens ähnlich: Sie gehört auf ihrer Südseite noch zu Krailling, auf nördlicher Seite schon zu Planegg und damit sogar zu einem anderen Landkreis. Na, alle Klarheiten rest(müll)los beseitigt?

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