Allmählich wird das Ausmaß erkennbar: Sturm und Wind haben über die Feiertage nicht nur Bäume umgestürzt und für Beeinträchtigungen im Verkehr gesorgt. Eine Sturmflut hat am Starnberger See und Ammersee auch Stege zerstört, Ufermauern beschädigt und die Uferbereiche unter Wasser gesetzt. Besonders stark betroffen ist die Gemeinde Herrsching am Ammersee.
Meterhohe Wellen haben hier in den vergangenen Tagen nicht nur Wasser, sondern auch "zig Tonnen Kies" über die Promenade in die Grünanlagen gespült, berichtet Bürgermeister Christian Schiller. "Da ist nichts mehr grün." Teilweise seien die Parkbänke bis zur Sitzfläche in Kiesbänken versunken. Außerdem seien alle drei gemeindlichen Holzstege "komplett zerstört". Das Fazit des Rathauschefs fällt deutlich aus: "Es hat uns heftig erwischt", konstatiert er.
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Schiller war am ersten Weihnachtsfeiertag in der Gemeinde unterwegs, um sich ein Bild von den Sturmschäden zu machen. Er schildert ein Bild der Verwüstung: Angespülte Holzpfähle und Bretter am Ufer, unterspülte Bäume, marode Ufermauern, zerstörte Wege und Grünanlagen. "Das letzte Mal so schlimm war es nach dem Hochwasser 1999", sagt er. Für Mittwoch hat der Rathauschef die Führungskräfte aus der Verwaltung zu einer Besprechung bestellt. Möglichst bald will er mit der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung abstimmen, wer welche Aufgaben übernimmt und vor allem bezahlt. Denn die Zuständigkeiten sind nicht immer ganz so klar, wenn es um den See geht. "Eine Versicherung haben wir nur für Schäden an Gebäuden", erklärt Schiller. Das Kurparkschlösschen scheint glücklicherweise verschont geblieben zu sein.
Aus eigener Tasche wird auch das Ammersee-Hotel den von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung gepachteten Badesteg reparieren lassen müssen. "Es ist traurig, das zu sehen", sagt Hoteldirektorin Nadja Leiskau. Die Reparatur soll deshalb möglichst zeitnah erfolgen. Da hat es die Bayerische Seenschifffahrt weniger eilig. "Unsere Schiffe fahren erst Ostern wieder", sagt Geschäftsführer Michael Grießer. Zudem seien bis zum 6. Januar Betriebsferien. Einen Überblick über die Schäden werde sich der stellvertretende Betriebsleiter dennoch in den kommenden Tagen machen.