Herrsching:Christbaum geht in Flammen auf - Haus unbewohnbar

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Ein Rentnerehepaar will die Kerzen ein letztes Mal anzünden, plötzlich schlagen die Flammen hoch. Die beiden können sich verletzt auf die Terrasse retten.

Von Christian Deussing, Herrsching

Ein ausgetrockneter Christbaum hat am Dienstagabend in der Herrschinger Strittholzstraße Feuer gefangen und zu einem Wohnungsbrand geführt. Laut Polizei zündete ein Rentnerehepaar gegen 21.30 Uhr nach den Feiertagen ein letztes Mal die Kerzen seines Christbaumes im Wohnzimmer an: Kurz darauf stand der Baum komplett in Flammen. Die 86 und 80 Jahre alten Eheleute konnten sich mit einer leichten Rauchvergiftung auf ihre Terrasse retten, bevor das Feuer auf das gesamte Zimmer im ersten Stock übergriff. Die beiden Hausbewohner hatten noch selbst vergebens versucht, den Brand mit einem Feuerlöscher zu löschen. Das Ehepaar wurde sofort ärztlich versorgt und mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen etwa 35 000 Euro. Das Einfamilienhaus sei wegen des Rauchs, der sich auch in den anderen Räumen verbreitete, bis auf Weiteres nicht bewohnbar, berichtet die Polizei. Fast 40 Feuerwehrleute aus Herrsching und Andechs bekämpften die Flammen, wobei die Einsatzkräfte ein Übergreifen des Feuers auf das gesamte Gebäude verhindern konnten. Den Brand habe man schnell unter Kontrolle gehabt, sagt der Herrschinger Kommandant Daniel Pleyer; nach zwei Stunden sei der Einsatz beendet gewesen.

Die Feuerwehr warnt vor ausgetrockneten Bäumen

Er warnt davor, noch Kerzen von Christbäumen anzuzünden, die bereits mehr als zwei Wochen in beheizten Räumen aufgestellt und daher ausgetrocknet sind. Denn die Bäume könnten sich nun "extrem schnell entzünden", mahnt der Kommandant. Aber auch Platinen hinter LED-Kerzen könnten heiß und somit an trockenen Zweigen gefährlich werden, erläutert Pleyer.

Zum Brandort in die Strittholzstraße war am Dienstagabend auch Herrschings Bürgermeister Christian Schiller geeilt - nicht nur, um den Rettungseinsatz zu beobachten, sondern den betroffenen Bewohnern die Hilfe der Gemeinde für eine Notunterkunft anzubieten, da ja ihr Haus in nächster Zeit nicht bewohnbar sei, sagt Schiller. Vielleicht könne man eine Ferienwohnung oder Pension als Bleibe vermitteln, schlägt der Rathauschef vor. Schiller selbst hat seinen Christbaum übrigens an Heiligdreikönig entsorgt.

© SZ vom 09.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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