Zwischen Gauting und Starnberg:22-Jähriger läuft auf Gleisen, Lokführer nimmt ihn mit

Eine Notbremsung des Zugs verhindert ein Unglück. In Starnberg wartet bereits die Polizei auf den Mann.

Mit einer Notbremsung hat am Sonntagmittag ein 20-jähriger Lokführer eines Regionalexpresses ein Unglück auf der Strecke zwischen Gauting und Starnberg verhindert. Laut Bundespolizei war gegen 12.30 Uhr ein 22-jähriger Mann auf den Gleisen gelaufen und hatte nicht auf die Warnsignale des herannahenden Zuges aus Richtung München reagiert, der nur durch die Schnellbremsung noch rechtzeitig vor dem Gleisgänger zum Stehen kam. Der Triebfahrzeugführer brachte den Mann dazu, in den Zug einzusteigen, und fuhr ihn bis zum Bahnhof Starnberg, wo ihn alarmierte Polizisten bereits erwarteten.

Das Motiv des lebensgefährlichen Verhaltens des 22-Jährigen sei noch unklar, berichtet die Bundespolizei. Der Mann, der in Gilching wohnt, habe einerseits von einer Mutprobe gesprochen, andererseits davon geredet, nach Garmisch-Partenkirchen laufen zu wollen, da er kein Geld für ein Zugticket habe. Die Hintergründe müssten aber weiter abgeklärt werden, hieß es.

Die Bundespolizeiinspektion München leitete gegen den Mann Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich der Zugstrecke zwischen München und Mittenwald ein. In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei davor, sich im Gleisbett und dessen unmittelbarem Umfeld aufzuhalten, weil stets Lebensgefahr drohe. Zudem könne man auch durch den starken Sog eines Zuges mitgerissen werden.

© SZ vom 30.06.2020 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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