Krieg in der Ukraine:Plötzlich zu neunt

Lesezeit: 5 min

Die sechsköpfige Familie Mooser aus dem Gautinger Ortsteil Königswiesen hat Iryna Borodina (links) mit ihren Zwillingstöchtern Jeva und Diana aufgenommen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die sechsköpfige Familie Mooser aus Gauting teilt sich ihr Zuhause seit einer Woche mit Flüchtlingen aus der Ukraine. Wie das Zusammenleben mit Fremden funktioniert und in welchen Momenten auch Helfer hilflos sind.

Von Carolin Fries, Gauting

Wenn Diana und Jeva die Treppe vom Spielzimmer im Keller hochgeflitzt kommen und sich im Wohnzimmer der Familie Mooser aufs Sofa schmeißen, dann möchte man meinen, die fünf Jahre alten Zwillingsmädchen mit den langen blonden Zöpfen hätten es nie anders gehabt. Dann Quietschen sie laut vor Glück. "Doch nachts merkt man, dass sie Angst haben", erzählt Katrin Mooser. "Diese Schreie möchten Sie nicht hören", sagt die 47-Jährige. Die Tierheilpraktikerin und ihr Mann Christian haben die Mädchen und deren Mutter Iryna Borodina vergangene Woche in ihrem Einfamilienhaus im Gautinger Ortsteil Königswiesen aufgenommen, obwohl das Ehepaar mit vier Kindern zwischen fünf und 13 Jahren, vier Hunden und zwei Katzen eigentlich genug um die Ohren hat - und kein Wort Russisch oder Ukrainisch spricht. "Im Sportverein unserer Sohnes wurde gefragt, wer Platz hat - und da habe ich mir gedacht, mein Behandlungszimmer könnte ich auch in den Keller verlegen", so Mooser. "Wir wollten einfach was tun."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBildung in Bayern
:Die Schulen und der Krieg

Die Kämpfe in der Ukraine beschäftigen auch Kinder und Jugendliche. Viele sind erschüttert und wollen helfen. Doch wie geht man in den Klassen mit der Situation um? Ein Ortsbesuch.

Von Linus Freymark und Christina Rebhahn-Roither

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: