Vier Expressbusse sind derzeit im Landkreis Starnberg unterwegs. Es sind besonders schnelle Verbindungen über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg. Eine davon wird aber beim nächsten Fahrplanwechsel im Herbst wieder abgeschafft, denn die Linie X920 zwischen Großhadern und Fürstenfeldbruck ist zum Teil auf einer Strecke unterwegs, auf der es eine weitere Schnellverbindung gibt. Dieses Doppelangebot ist den an den Kosten beteiligten Landkreisen in Zeiten knapper Kassen zu teuer. Nach dem Mobilitätsausschuss in Starnberg hat sich daher auch der Kreisausschuss am Donnerstag nach einer ausführlichen Debatte mit deutlicher Mehrheit für die Einstellung ausgesprochen.
Der Bus X920 ist vor knapp vier Jahren gestartet und verbindet die S-Bahnlinien S4, S6 und S8 mit der U-Bahn. Die Kosten sind erheblich, der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin bezifferte die Ausgaben beim feierlichen Start im Kraillinger Gewerbegebiet auf knapp eine Million Euro pro Jahr. "Wir geben richtig viel Geld aus", sagte er damals. Und der CSU-Kreisrat Georg Scheitz meinte am Donnerstag: "Ich habe gedacht, diese Linie wird ein Renner."
Newsletter abonnieren:SZ Gerne draußen!
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Diese Erwartung hat sich nicht erfüllt. Die Linie X920 hat im Vergleich zu den anderen Expressbusse das geringste Fahrgastaufkommen. Das hat eine Überprüfung der Linien wegen der angespannten Haushaltssituation ergeben. Von insgesamt 32 Linien sei die 920 an neuntletzter Stelle, hat Markus Reichart ermittelt, der im Landratsamt für das Verkehrswesen zuständig ist. Im Durchschnitt sitzen nach seinen Worten 16,7 Fahrgäste in dem Bus; 49 Beschäftigte aus dem Kraillinger Gewerbegebiet nutzen das Angebot.
Durch das Aus für die Linie X 920 rechnet der Landkreis mit Einsparungen "in einem hohen sechsstelligen Bereich", also von Hunderttausenden Euro. Vertreter von Grünen und SPD stimmten im Kreisausschuss gegen die Einstellung.