Europawahl:Messie-Partei gescheitert

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Michael Schröter und seine Mitstreiter bekommen zu wenige Unterschriften zusammen, um bei der Wahl im Mai antreten zu können.

Von Michael Berzl, Gauting

Der Versuch von Michael Schröter, mit seiner Messie-Partei für das Europaparlament zu kandidieren, ist schon im Ansatz gescheitert. Der 66-jährige Spitzenkandidat und seine Mitstreiter hätten 4000 Unterschriften gebraucht, um überhaupt zugelassen zu werden, doch dieses Ziel haben sie weit verfehlt und damit auch die Möglichkeit, bei der Wahl im Mai anzutreten. "Es sind nicht einmal hundert Unterschriften. Das ist sehr schade", sagte er am Mittwoch enttäuscht. Die Unterstützer stammten nach seinen Angaben zum Großteil aus dem Großraum München.

Als Grund für die Zurückhaltung vermutet Schröter, "dass die Betroffenen des Messie-Syndroms es nicht wollen, dass bei ihrem Rathaus ihre Daten und die Unterschrift verifiziert werden". Außerdem sei es äußerst schwierig gewesen, Unterschriften von Menschen zu bekommen, die nicht betroffen sind, da sie keine Notwendigkeit sähen, Messies zu unterstützen oder nicht mit diesem Thema in Verbindung gebracht werden wollten.

Für Schröter wäre die Politik eine weitere Möglichkeit gewesen, seine Ziele zu verfolgen. Der Gautinger hat im vergangenen November eine Partei gegründet und kurz darauf eine Kandidatenliste mit Bewerbern aus ganz Deutschland vorgestellt. Die wichtigsten Forderungen waren, dass das Messie-Syndrom als eigenständige Krankheit anerkannt und erforscht wird, dass es im Psychologiestudium und in der Heilpraktikerausbildung behandelt wird. Schröter forderte außerdem Beratungen in den Gesundheitsämtern und Fortbildungen für Menschen, die beruflich mit dem Thema zu tun haben.

Auch nach dem Rückschlag vor der Europawahl will Schröter das Projekt Partei noch nicht aufgeben. Noch im März will der Gautinger die 18 Mitglieder zu einer Versammlung einladen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. "In den vergangenen Monaten habe ich mit allen möglichen Leuten gesprochen, die es für eine gute Idee halten, politische Forderungen zu stellen", sagt er.

© SZ vom 07.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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