Dreiste Tat:Aufgeschlitzt und Gas eingeleitet

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Mit brachialer Gewalt und eingeleitetem Gas wollten die Täter diesen Geldautomaten sprengen. (Foto: Otto Fritscher)

Mitten in Starnberg versuchen Unbekannte einen Geldautomaten in Starnberg zu knacken. Sie wenden brachiale Gewalt an.

Von Christian Deussing, Starnberg

Unbekannte Täter haben am frühen Montagmorgen versucht, einen Geldautomaten der Deutschen Bank in Starnberg zu knacken. Die zwei maskierten Männer schnitten gegen drei Uhr zunächst mit Werkzeugen den Automaten an der Vorderseite auf. Das Duo leitete nach ersten Erkenntnissen auch Gas in den Automaten ein, um ihn zu sprengen, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte. Doch die Gangster scheiterten an dem stabilen Geldautomaten. Die Unbekannten sollen in einem Auto auf der Münchner Straße in Richtung Garmischer Autobahn geflüchtet sein. Ein Autofahrer hatte die Tat im Vorraum der Bank an der Wittelsbacher Straße bemerkt und die Polizei alarmiert. Trotz sofortiger Fahndung konnten aber die Automatenknacker entkommen - allerdings ohne einen Cent Beute.

Die dunkel gekleideten Verbrecher hinterließen einen Schaden von etwa 20 000 Euro, berichtet die Kripo Fürstenfeldbruck, die bis Montagmittag die Spuren sicherte. Im Automat klaffte ein etwa 40 Zentimeter langer Spalt, der offenbar mit einer Flex brachial bearbeitet worden war. Wegen der Spurensicherung war die Bankfiliale bis mittags geschlossen. Die Ermittler prüfen jetzt, ob es auch Hinweise auf die internationale Bande geben könnte, die in der Nacht zum 17. Oktober in Germering einen Geldautomaten der Sparda-Bank sprengen wollte und dabei auf frischer Tat gefasst wurde.

Man arbeite eng mit den zuständigen Polizeidienstellen zusammen, sagte auf SZ-Anfrage ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt. Zudem sei die Ein- und Auszahlung an einem weiteren Gerät auch außerhalb der Öffnungszeiten für die Kunden gewährleistet. An dem aufgeschlitzten Geldautomaten mit zersplitterter Bedienoberfläche wurde der Hinweis "Leider außer Betrieb" angebracht. Überdies hieß es auf dem Schild, dass aufgrund einer technischen Störung dieser Geldautomat "leider vorübergehend nicht funktionstüchtig" sei.

Einige Kunden reagierten entgeistert auf den schwer ramponierten Geldautomaten. In der Ecke saß ein Wachmann, hatte den Automaten fest im Blick und wartete auf den Techniker, der das Gerät verschalen sollte. Eine Starnbergerin erzählte davon, dass ihre Freundin nachts von dem Polizeieinsatz aufgewacht sei. Der Tatort war großräumig gesperrt worden. Die Kripo bittet nun unter der Telefonnummer 08141/612-0 um Hinweise, die auch jede Polizeidienststelle entgegennimmt.

© SZ vom 23.10.2018 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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