Corona-Pandemie in Starnberg:Kliniken rüsten sich für Omikron

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Auf den Normalstationen in den Kliniken gibt es noch freie Betten, auf den Intensivstationen kaum. (Foto: Arlet Ulfers)

Chefärzte in Starnberg und Gauting rechnen mit deutlich mehr Infizierten. Separate Stationen soll es aber nicht geben

Von Christina Rebhahn-Roither, Gauting/Starnberg

Die neue Corona-Virusvariante namens Omikron ist mittlerweile auch in Oberbayern aufgetaucht. Doch was bedeutet das für die Kliniken im Landkreis? Mediziner in leitender Funktion wie Lorenz Nowak, Chefarzt der Asklepios-Klinik in Gauting, und Florian Krötz, Chefarzt im Klinikum Starnberg, sind sich da einig: Sie gehen von einer "deutlichen Zunahme des Infektionsgeschehens" durch die Omikron-Mutante aus.

Grundsätzlich unterscheidet sich laut Nowak die Behandlung vom Omikron-Patienten nicht zu jener von Delta-Patienten. Eine separate Omikron-Station gebe es im Klinikum in Gauting deshalb nicht. Das Isolationsverfahren sei jetzt schon "maximal ausgeschöpft", so der Chefarzt. Bei einer isolierten Behandlung von Omikron-Patienten wären demnach auch keine strikteren Hygienemaßnahmen mehr möglich. Im Moment werden laut Nowak alle Testproben von Patienten der Klinik auf Omikron hin untersucht. Die Patienten, die - Stand am Dienstag - in den Intensivbetten in der Klinik in Gauting liegen, haben sich laut Nowak nicht mit der neuen Corona-Variante infiziert, die in Südafrika entdeckt wurde.

Nowak befürchtet aber, dass es im Klinikum "am Personal haken wird". Üblicherweise werde im Krankenhaus zu Weihnachten die ärztliche Besetzung etwas umstrukturiert, sodass durch längere Schichten andere Kollegen frei haben können, erklärt der Chefarzt. Dieses Jahr sei das aber nicht möglich, es werde der ganz normale Schichtbetrieb weiterlaufen. Bei Pflege und Therapeuten gebe es dieses Konzept ohnehin nicht. Was im Gegensatz zu den Menschen, die in der Klinik arbeiten, aber gut geplant werden kann, ist der Einkauf von Material. Die Klinik sei bereits gut vorbereitet, heißt es.

Florian Krötz, Chefarzt im Klinikum Starnberg, rechnet ebenfalls damit, dass sich das Virus in der Omikron-Variante "stark ausbreitet." Krötz geht auch von mehr Hospitalisierungen von Infizierten aus, also Krankenhausaufenthalten. Entscheidend aus Sicht des Chefarztes werden nun die Booster-Impfungen sein. Bislang sind im Landkreis etwas mehr als 40 Prozent der Menschen dreimal geimpft. Dennoch bliebe für den Arzt die zentrale Frage: "Wie krank werden die Leute wirklich sein?" Bisher gebe es unterschiedliche Signale und Berichte, es herrsche noch Unklarheit über Verlauf und Folgen einer Infektion mit der Omikron-Variante.

Fest steht indes, dass Omikron zeitlich ungelegen kommt: In den Kliniken des Landkreises Starnberg gebe es insgesamt aktuell eine zu hohe Belastung durch Delta-Fälle auf den Intensivstationen, um eine akute Omikron-Welle jetzt sofort gut verkraften zu können, sagt Krötz. Im Klinikum Starnberg gab es am Dienstag auf der Normalstation zwar noch Kapazitäten für Corona-Patienten, auf der Intensivstation jedoch "kaum". Zuletzt mussten Intensiv-Patienten in Bayern teilweise bis zu einer Stunde transportiert werden, um ein freies Bett zu bekommen. Die Lage sei nach wie vor angespannt, so Starnbergers Pandemie-Koordinator Thomas Weiler. Eine separate Omikron-Station gibt es nach Auskunft des Chefarztes auch in der Starnberger Klinik aktuell nicht, grundsätzlich sei das aber durchaus möglich.

© SZ vom 23.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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