Glamouröser Auftakt der Opernfestspiele:"Dabei gewesen sein oder nicht dabei gewesen sein?"

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Schlussapplaus für das "Hamlet"-Team bei der Premiere an der Bayerischen Staatsoper: Zu Recht bejubelt wird die phänomenale Ophelia Caroline Wettergreen (Mitte vorne). (Foto: Florian Peljak)

Wenn Hamlet ein zweites Bier verdient hat und der Staatsintendant Bayerns obersten Richter abbusselt: Die Eröffnung der Opernfestspiele ist ein gesellschaftliches Schaulaufen von Münchens Wichtigen - und allen, die sich dafür halten.

Von Jutta Czeguhn

Wie man einen Weltklasse-Tenor in Verlegenheit bringt? Nun, man haut ein supertheatralisches Kompliment raus wie dieses: "Wir haben Laurence Olivier, wir haben Kenneth Branagh und wir haben Allan Clayton." Da hat man ihn also in eine Reihe gestellt mit den größten Bühnen-Hamlets ever, und was macht jener Allan Clayton? Lacht und sagt in untadeligem britischen Understatement-Tonfall: "Oh, that's very kind, but I am not sure about that." Dabei kann er ziemlich sicher sein, dass er die meisten der honorigen Gäste, die zum Staatsempfang in den Kabinettsgarten bei der Allerheiligen-Hofkirche gekommen sind, gerade drüben im Nationaltheater von den roten Samtsitzen gehauen hat. Als Dänen-Prinz, als fulminant singende Hamletmaschine.

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