SpVgg Unterhaching:Hachings Kicker plagen Geld- und Personalnöte

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Die Spielvereinigung will "kleinere Brötchen" backen, doch die Konkurrenz sieht in Hasenhüttls Team einen Mitfavoriten für den Aufstieg.

Stefan Galler

Unterhaching Nur knapp ist die SpVgg Unterhaching in der abgelaufenen Saison an der Rückkehr in die Zweite Liga vorbeigeschrammt. Dass es in der neuen Spielzeit mit dem Aufstieg klappen könnte, glaubt man im Sportpark indes nicht: Mit Toptorjäger Anton Fink, Routinier Ralf Bucher und den Mittelfeldspielern Timo Nagy, Oliver Fink und Ricardo Villar hat man wichtige Leistungsträger verloren. Für die Konkurrenz dagegen zählen die Hachinger zu den Favoriten der 3.Liga.

(Foto: Foto: Getty)

Eine Umfrage unter den Trainern der Drittligaklubs bezüglich der möglichen Aufsteiger brachte ein erstaunliches Ergebnis: Nach den drei Zweitligaabsteigern VfL Osnabrück (18 Nennungen), FC Ingolstadt (17) und SV Wehen Wiesbaden (13) erhielt die SpVgg Unterhaching die meisten Nennungen: Neun der 20 Übungsleiter halten die Elf von Trainer Ralph Hasenhüttl für stark genug, um ganz oben mitzuspielen. Der SpVgg-Coach sieht das etwas anders: "Nach den Abgängen müssen wir sportlich kleinere Brötchen backen und erst einmal sehen, dass wir 40 Punkte sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben."

Während man die Verluste von Bucher, Villar, Nagy und Oliver Fink durch die Neuzugänge Andreas Brysch (Regensburg), Leandro Grech (Sandhausen), Timo Heinze (Bayern II) und Sebastian Mitterhuber (Burghausen) kompensieren konnte, stürzt der späte Verkauf von Stürmer Anton Fink nach Karlsruhe die Hachinger in Probleme: Bislang konnte der 21-fache Torschütze der vergangenen Saison noch nicht ersetzt werden (siehe Wochenkommentar).

Doch nicht nur der personelle Engpass im Angriff bereitet dem Trainer Kopfzerbrechen. In den Testspielen gegen prominente Gegner wie Red Bull Salzburg (0:2), Hamburger SV (1:3) und den FC Augsburg (0:4) erreichte die Mannschaft noch nicht das Spielniveau der vergangenen Spielzeit, vor allem die Defensive leistete sich immer wieder Aussetzer. Obwohl zudem im Laufe der Vorbereitung immer wieder Leistungsträger verletzt fehlten und zum Auftakt am heutigen Samstag gegen den SV Sandhausen Kapitän Roman Tyce wegen muskulärer Probleme auszufallen droht, blickt Ralph Hasenhüttl kämpferisch in die Zukunft: "Wir wissen zwar nicht, wo wir stehen, aber wir wollen Erfolgserlebnisse sammeln, die uns voran bringen."

Unterdessen wird SpVgg-Präsident Engelbert Kupka nicht müde, auf die finanzielle Schieflage der Fußball-Drittligisten hinzuweisen. "Viele Vereine bewegen sich an der Grenze zur Insolvenz", sagt der 70-Jährige. "Der DFB hat zwar die Zuwendungen und Bemühungen erhöht, doch noch reicht der Betrag hinten und vorne nicht, um die Ausgaben zu decken", so Kupka weiter. Mit 800000 Euro erhält jeder Drittligist in diesem Jahr 180000 Euro mehr als in der vorherigen Saison - im Vergleich zu Zweitligisten, die mindestens 3,7 Millionen bekommen, ein kleiner Betrag.

© SZ vom 25.07.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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