Münchner Sommernachtstraum:Knaller für alle Sinne

Lesezeit: 2 min

Optischer Höhepunkt beim Münchner Sommernachtstraum: Das Feuerwerk von Antonio Parente. (Foto: Fabian Stoffers)

Beim "Sommernachtstraum" im Olympiapark treten schillernde Musiker wie Gentleman oder die Band "Juli" auf. Für Farbenpracht am Himmel sorgen furiose Feuerwerkskünstler. Noch gibt es Karten.

Von Lukas Heinser

Antonio Parente macht schon sein ganzes Leben lang Feuerwerke - wie zuvor sein Vater, sein Großvater und sein Urgroßvater. "Parente Fireworks" ist weltweit einer der bedeutendsten Betriebe seiner Art. Nun zeigt der 48-Jährige sein Können beim "Sommernachtstraum" am Samstag, 15. Juli, im Olympiapark.

"Ich versuche mein Bestes, etwas Neues zu bieten", sagt Parente. Sechs Monate ist das Feuerwerk bereits in Planung, 50 Pyrotechniker kümmern sich in München um 10000 handgemachte Einzelzündungen. Diese schießen von 80 Positionen auf See und Berg des Olympiaparks bis zu 160 Meter in die Höhe - zur Musik etwa von Linkin Park und Radiohead. "Parente Fireworks" wollen sich ständig verbessern. Zum Beispiel seien ihre Farben dieses Mal besonders stark. Deswegen ist "Spectacular Colours" auch der Beiname des diesjährigen "Sommernachtstraums".

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Musik gibt es aber nicht erst beim Feuerwerk um 22.10 Uhr, sondern schon von 15.45 Uhr an. Nach einem DJ-Set wartet die Hauptbühne vor der Olympiahalle mit Acts aus dem deutschsprachigen Raum auf. Den Start macht die Österreicherin Rahel um 17 Uhr. Die junge Songwriterin mischt gerade den deutschen Pop auf - mit sedierter Stimme und Synthie-Klängen, die von Kraftwerk stammen könnten. Ihre Musik ist eingängig, aber auch erfreulich seltsam.

Am frühen Abend spielen "Juli". Lange war es still um die deutsche Pop-Band, jetzt ist sie mit einem neuen Album zurück. (Foto: Amelie Siegmund)
Seit 20 Jahren eine feste Größe der deutschen Musikwelt: "Gentleman". (Foto: Christina Gotz)

Und dann Juli. In ihrem Lieblingsmonat betreten sie die Bühne um 18.30 Uhr und kündigen trotzdem das Ende des Sommers an: "Der Sommer ist vorbei" heißt zumindest das neueste Album der Band. Die erste Juli-Platte seit fast einem Jahrzehnt bietet vor allem, was man von den Schöpfern von "Perfekte Welle" und "Geile Zeit" schon kennt: Herzschmerz-Indie-Pop-Rock, träumerisch, gefällig und angenehm.

Den krönenden Abschluss um 20.15 Uhr macht schließlich Gentleman. Der Kölner Reggea-Musiker ist seit mehr als 20 Jahren eine feste Größe der deutschen Musikwelt. Der Sänger verliebte sich als Kind in die Musik von Bob Marley und singt Englisch mit waschechtem jamaikanischen Akzent. Sogar Patois singt er - und erst seit 2020 auf Deutsch. Gentleman ist ein starker Performer, auch nach jahrzehntelanger Karriere noch voller Energie. Statt von Samples wird er von The Evolution, seiner 8-köpfigen, dynamischen Liveband inklusive Background-Vocals begleitet.

Auch die Acts auf der kleinen Halbinsel-Bühne können sich sehen lassen: Die Israelitin Noga Erez (20.30 Uhr) bewegt sich musikalisch irgendwo zwischen Flying Lotus und Björk und hat schon mit Robbie Williams und Lizzie Elliott zusammengespielt. Davor gibt's Partysound vom Münchner DJ-Duo "HyTop" (16 Uhr) und experimentellen Jazz-Pop des Münchner Quintetts Fazer (18 Uhr). Um 19 Uhr klafft eine Lücke: Der "Secret Act" soll eine Überraschung bleiben.

Ansonsten läuft am diesjährigen "Sommernachtstraum" alles wie gewohnt: Foodtrucks gibt es an vielen Stellen auf dem Gelände, Tickets sind noch zu haben.

Münchner Sommernachtstraum, Sa., 15. Juli, ab 15.30 Uhr, Olympiapark, www.sommernachtstraum-muenchen.de

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