Unterricht:"Wir haben die Globalisierung verpennt"

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Seine Studenten, aber auch Schüler sollten über kulturelle Aneignung nachdenken, findet Ernst Wagner, Professor an der Kunstakademie (links). (Foto: Catherina Hess)

Ob Haarstile aus anderen Kulturen oder Gauguins Südsee-Bilder: Kunstpädagogen wollen bei Schülern das Bewusstsein dafür ausbilden, woher Moden kommen und wie Ideen wandern.

Von Sabine Buchwald

Was haben die Cornrows in den Haaren von David Beckham und der Kimono-Auftritt von Katy Perry gemeinsam? Der Fußballer und die Sängerin haben sich mit etwas gezeigt, was ursprünglich nicht aus ihrer Kultur stammt. Cultural Appropriation, kulturelle Aneignung, nennt man dieses Phänomen, besonders dann, wenn die Identität von Minderheiten dadurch verletzt sein könnte. Es ist ein diffiziles Thema, das junge Menschen betrifft, wenn sie etwa Ideen von Idolen übernehmen. Studierende wie Schüler sollten über Cultural Appropriation nachdenken, findet Ernst Wagner, Professor an der Münchner Kunstakademie. Dort hat er angehende Kunstpädagogen mit Künstlern weltweit vernetzt, um über Transkulturalität zu forschen. Das Thema soll auch in den gymnasialen Kunstunterricht einfließen. Es wird Gegenstand einer Handreichung sein, die derzeit im Auftrag des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) des Kultusministeriums entsteht.

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