Salon Irkutsk:Diese Bar hat eine unschlagbare Wodka-Auswahl

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Etwas verrätselt präsentiert sich der Salon Irkutsk von außen, innen dagegen ist die Lage übersichtlicher. (Foto: Robert Haas)

Vom Tiroler Lerchen Wodka gibt es angeblich nur zwei Shots überhaupt. Mit etwas Glück bekommt man ihn - im Salon Irkutsk in der Maxvorstadt.

Von Martin Moser

Manchmal braucht es nicht viel, um eine Münchner Boazn verschwinden zu lassen: einen Immobilienhai, der so ein Lokal locker in wenigen Monaten wegkriegt, oder einfach zwei große Eimer Farbe und eine Idee. Einem ehemaligen Weißbierstüberl in der Isabellastraße ist zum Glück Letzteres widerfahren. Sonst wäre dort heute nicht der russisch angehauchte Salon Irkutsk.

Die Idee: Wanja Belaga und Philippe Geissler wollten eine sibirische Bahnhofskneipe eröffnen. Also strichen sie die Wandvertäfelung des Weißbierstüberls - und nun kommen die Farbeimer ins Spiel - in Türkis, den Tresen in Ferrari-Rot. Noch ein paar nackte Glühbirnen an die Decke, Perserteppiche und alte Holztische, die nicht unbedingt zusammenpassen, aber dann doch so einen russischen Used-Look versprühen. Fertig.

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Benannt haben die beiden den Salon nach der sibirischen Stadt Irkutsk, die in ihrer Geschichte immer Anlaufstelle für Oppositionelle und Kreative war. Im Kleinen will der Salon auch so ein Ort sein: Meist noch unbekannte Künstler dürfen hier ihre Bilder ausstellen. Es gibt Lesungen und jeden zweiten Sonntag ein Konzert. In Irkutsk selbst war übrigens nie einer der Wirte. Hat sich einfach nicht ergeben. Aber Gäste aus Russland kommen häufiger in den Salon nach München. Kneipen in Irkutsk, berichten sie, würden zwar etwas anders aussehen, zumindest aber die Farben seien schon mal ganz gut gewählt.

Diese Woche feiert der Salon Irkutsk sein sechsjähriges Bestehen. Gestartet ist er als "Abendbistro für franko-slawophiles Trinkvergnügen", so steht das auch auf dem Kneipenschild am Eingang. Beide Wirte wollten jeweils ihre kulturelle Herkunft mit in den Salon einbringen - der eine kommt aus Moskau, der andere hat französische Wurzeln.

Mittlerweile ist der französische Part der beiden Wirte komplett ausgestiegen, dafür hat mit Daniel Richter ein Barkeeper übernommen - was sich auch an der Karte bemerkbar macht. Ein paar Weine finden sich dort noch, ansonsten soll es immer mehr Drinks und Cocktails geben. Zum Beispiel den Dark & Stormy aus dunklem Rum, Gingerbeer und Limette oder einen Irkutsk Mule aus Wodka, Gingerbeer, Gurke, Ingwer und Bitters (jeweils 8,50 Euro).

Saisonale Wodka-Sorten, selbst angesetzt

Das Essensangebot ist überschaubar: Es gibt Borschtsch, also eine russische Rote-Beete-Suppe, und osteuropäische Teigtaschen. Ansonsten dominiert Wodka auf der Karte: Sorten, die man so nicht in jeder Bar in der Stadt bekommt und die schon mal 8,50 Euro pro Stamperl kosten können.

Etwas günstiger sind Klassiker wie Ingwer- oder Johannisbeeren-Wodka (alle 3,50 Euro für 2 cl). Am besten fragt man aber an der Bar nach den saisonalen Sorten, die Daniel Richter selbst ansetzt. Mit etwas Glück gibt es Zitrone-Wacholder oder man erwischt einen Tiroler Lerchen Wodka, von denen es angeblich nur zwei Shots überhaupt gibt.

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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