München:Unterkünfte auf dem Prüfstand

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Sinkende Flüchtlingszahlen wirken sich in Kommunen aus

Von Martin Mühlfenzl, Planegg

Flüchtlingspolitik - auch und gerade auf Landkreisebene - muss sich immer an den aktuellen Gegebenheiten orientieren. Und die lauten auf den Landkreis München bezogen: Es kommen kaum mehr Schutzsuchende; die Regierung von Oberbayern weist dem Landkreis seit längerer Zeit keine nennenswerte Zahl an Asylbewerbern mehr zu. Das Landratsamt hat deshalb nicht nur die Gesamtzahl der Schutzsuchenden, die in den 29 Städten und Gemeinden bis Ende des Jahres voraussichtlich untergebracht werden müssen, von 6000 auf 4500 korrigiert. Es hat auch die Quoten für die einzelnen Kommunen reduziert.

Für Unterschleißheim als größte Stadt des Kreises mit ihren mehr als 30 000 Einwohnern sinkt nach den neuesten Berechnungen die Quote von 495 Flüchtlingen auf 371. Planegg etwa muss nur noch 139 Schutzsuchende unterbringen, davor waren es 186. In Ottobrunn sinkt die Zahl unterzubringender Flüchtlinge von 376 auf 282 und Straßlach-Dingharting als Gemeinde mit der geringsten Einwohnerzahl muss nun 41 Asylsuchende unterbringen (55). Derzeit leben in den dezentralen Unterkünften des Landkreises etwas mehr als 3000 Geflüchtete, in den Notunterkünften - etwa Containeranlagen in Aschheim oder Grasbrunn - leben noch immer etwas mehr als 700 Menschen.

Landrat Christoph Göbel (CSU) macht deutlich, dass die Prognose nur für den Fall gelte, "dass den Kreis künftig keine weiteren Asylbewerber mehr erreichen". Dies ist die derzeit einzig gültige Größe, an der sich das Landratsamt bei der Verteilung von Schutzsuchenden orientieren kann. Der Landkreis müsse auch auf das Szenario vorbereitet sein, dass die Zuweisungen wieder steigen, sagt Göbel: "Wie sich die Flüchtlingssituation längerfristig weiterentwickeln wird, ist derzeit schwer abzuschätzen."

© SZ vom 03.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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