Pasinger Bahnhof:Mehr Platz für Fahrräder und Gastronomie

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Das nördliche Zugangsgebäude zum Pasinger Bahnhof soll um eine Ebene aufgestockt werden. (Foto: A4D Planungs GmbH im Auftrag der Deutschen Bahn AG)

Am Pasinger Bahnhof soll während der Umbauarbeiten auch das nördliche Zugangsgebäude abgerissen und neu errichtet werden. Welche Varianten dort denkbar sind.

Von Andreas Schubert

Der Pasinger Bahnhof zählt zu den größten Bahn-Drehkreuzen Bayerns. Etwa 100 000 Passagiere nutzen die Station täglich, insbesondere zum Umsteigen. Um die Kapazitäten zu steigern, will die Deutsche Bahn (DB) den Bahnhof ausbauen und plant unter anderem einen neuen Bahnsteig auf der Nordseite. Hierfür soll eine 1,3 Kilometer lange, vier Meter hohe und transparente Lärmschutzwand entstehen.

Vor zwei Jahren hat die DB die Umbaupläne vorgestellt, die bis in die 2030er-Jahre noch weitere Projekte vorsehen: einen erweiterten Südbahnsteig und einen großen Gleisumbau westlich des Bahnhofs, damit mehr Züge aus dem Westen die Strecke passieren können und Verspätungen minimiert werden. Der Nordbahnsteig soll nach den damaligen Angaben 2027 fertig sein, das Planfeststellungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen, die Pläne lagen Ende vergangenen Jahres öffentlich aus.

Im Zuge des Umbaus will die DB das nördliche Zugangsgebäude abreißen und neu errichten. Aktuell prüft die Bahn noch verschiedene Varianten. Eine sogenannte Basisvariante sieht im Grunde die Wiederherstellung des Zugangsgebäudes in seiner bisherigen Funktion vor, mit einem wesentlichen Unterschied: Weil das Gebäude höher werden soll, entsteht eine zusätzliche Ebene, die zum Beispiel für Gastronomie oder Geschäfte genutzt werden kann.

Im nächsten Mobilitätsausschuss am 17. April will der Stadtrat sich mit dem Umbau befassen und auch eine Neuordnung des Straßenraums sowie neue Stellplätze für Fahrräder beschließen. Den Bedarf für Radlparkplätze hat die Stadt vom Münchner Verkehrsverbund ermitteln lassen und kommt auf etwa 1300 bis 1450 Bike-and-Ride-Stellplätze. Aktuell gibt es derzeit rund 725.

Von Norden her sieht der Zugang zu den Gleisen derzeit wenig attraktiv aus. (Foto: Stephan Rumpf)

Um den zusätzlichen Bedarf zu decken, gibt es laut Mobilitätsreferat derzeit drei Optionen: eine Fahrradtiefgarage unter einem städtischen Grundstück, Stellplätze im neuen Zugangsgebäude oder auf dem Grundstück eines privaten Investors, dem ehemaligen Weyl-Gelände. Letztere Variante hält das Mobilitätsreferat für die geeignetste. Variante eins wäre aus Sicht der Stadt sehr teuer, Nummer zwei böte vermutlich nur Platz für etwa 200 bis 300 Stellplätze.

Doch auch die Vorzugsvariante auf dem Privatgrundstück ist offenbar nicht optimal, da die Radlgarage weiter entfernt läge als die beiden anderen Optionen.

Die Stadt will sich aber offenbar alle Optionen offen halten, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht. Diese sieht vor, dass einerseits Gespräche mit der DB und dem privaten Investor geführt werden sollen, andererseits die Kosten für eine Garage auf öffentlichem Grund genauer beziffert werden.

Auch für die Neuordnung des Straßenraums will die Stadt verschiedene Varianten prüfen lassen. Unter anderem sind breitere Gehwege am Wensauerplatz vorgesehen, ein rot markierter Radstreifen in der August-Exter-Straße sowie neue Bushaltestellen. Weil die Straßen aber recht eng sind, sieht ein Gutachten nur "geringe Freiheitsgrade im Hinblick auf eine mögliche Umgestaltung".

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